Eigentlich sollte es Mitte Juli losgehen. Bisher steht der Termin für den Baubeginn allerdings noch nicht fest. Der Anbau bei St. Jost soll abgerissen und ein Ersatzbau neu errichtet werden. Der Bauantrag für die Errichtung des Gemeinderaums ist zwar gestellt, aber noch nicht genehmigt.
St. Jost-Fest
Weil es noch keine Baustelle gibt, kann das St.-Jost-Fest wie geplant am Samstag, dem 25. August 2018 nach der Wochenschlussandacht um 17.00 Uhr stattfinden. Die Wochenschlussandacht wird als Familiengottesdienst für Jung und Alt gefeiert. Anschließend genießen wir gemeinsam den Abend bei Gebratenem und Getränken, bei Spielen und Kinderschminken. Veranstalter sind die Zahlbach-Gemeinde und die Kirchengemeinde.
Er war zweifellos der Pfarrer, der die Kirchengemeinde im 20. Jahrhundert am stärksten geprägt hat: Unter seiner Leitung wurde der Innenraum der Universitätskirche 1927 so umgestaltet, dass die Feier des Gottesdienstes wieder Auge, Ohr und Herz ansprechen, Leib und Seele berühren konnte. Ritter war ein Mitbegründer der Evangelischen Michaelsbruderschaft und der Ökumenischen und Liturgischen Bewegung im Bereich der evangelischen Kirche. In den Jahren 1933 und 1934 führte er den Widerstand der hessischen Pfarrer gegen die Machtergreifung der Nationalsozialisten in der Kirche an; er geriet auch darum mehrmals in Haft und wurde bedroht. Ritter hat die ‚Bekennende Kirche’ an der Seite von Martin Niemöller mitbegründet. Nach dem Krieg verantwortete er als Dekan die Vereinigung der bis dahin konfessionell getrennten Marburger evangelischen Kirchengemeinden. In der Feier der Eucharistie nach der bis in die Alte Kirche zurückgehenden Form der „Evangelischen Messe” erblickte Ritter die eigentliche spirituelle Quelle für den christlichen Glauben und das Leben der Kirche. Vor 50 Jahren, am 15. August 1968, ist Karl Bernhard Ritter gestorben.
(Foto aus: Kirche und Wirklichkeit, hg. von Christian Zippert, Kassel 1971)
wir möchten Sie herzlich einladen, zur nächsten Veranstaltung des Runden Tischs der Religionen am 14. August 2018, 19.30 Uhr, Historischer Rathaussaal, Marburg:
Die politische Verantwortung der Religionen Referent Prof. Dr. Rolf Schieder, Berlin
Religionen prägen das Leben von Individuen und Gesellschaften und erreichen mit ihrer Botschaft viele Menschen, sie vermitteln wichtige Werte wie Versöhnung, Menschlichkeit und Gerechtigkeit. In den letzten Jahren wurden sie jedoch häufig als Ursache von Terror, Gewalt und Unterdrückung dargestellt. Dabei haben Religionen den Anspruch, friedfertig zu sein und es gibt beeindruckende Beispiele religiös begründeter Friedensstiftung. Das konstruktive und verbindende Potenzial von Religionen will heute selbst das auswärtige Amt nutzen und verstärkt Religionsgemeinschaften als strategische Partner für z.B. die Friedensarbeit in den Blick nehmen sowie auf Religionsvertreterinnen und ‑vertreter zugehen und sie ermutigen, ihre Mitverantwortung für Frieden und Stabilität wahrzunehmen.
In einer Zeit, in der die Welt im Umbruch ist, Ordnungen zerfallen und Konflikte pseudo-religiös aufgeladen und Ängste geschürt werden, gewinnen Religionsgemeinschaften als nichtstaatliche Akteure an Bedeutung. Die Säkularisierung mag ein gewisser Trend sein, der politische Einfluss von Religion generell wächst jedoch – gerade auch außerhalb Europas, deshalb sind Religionsvertreterinnen und ‑vertreter unverzichtbare zivilgesellschaftliche Ansprechpartner der Politik.
Schieder macht hierzu deutlich, dass sich ein moderner Staat nicht bloß als Verwalter religiöser Pluralität betrachten, sondern um die politische Partizipation seiner religiösen Bürger werben sollte. Interreligiöse Kompetenz müsse – auch als Gewaltprävention – durch eine staatspolitisch durchdachte religiöse Bildung und „Theologie als Aufklärung über Religion” gefördert werden.
Darüber und über die Frage, wie religiöse Menschen in der Politik Zeichen setzen können wollen wir an diesem Abend hören und diskutieren.
Zum Thema der Politischen Verantwortung der Religionen konnten wir den ausgewiesenen Experten Prof. Dr. Rolf Schieder gewinnen.
Der Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie und Religionspädagogik an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin ist ebenfalls Sprecher des Forschungsbereichs für Religion und Politik – ein interdisziplinär arbeitender Forschungsverbund, in dem Vertreter aus den Politik‑, den Rechts‑, den Religions‑, den Sozial‑, den Erziehungswissenschaften und der Theologie zusammenarbeiten. Seine Forschungsschwerpunkte sind Religionspolitik und das Verhältnis von Religion und Recht.
Der gebürtige Coburger wurde an der Ludwigs-Maximilians-Universität München 1986 promoviert und habilitierte sich dort 1994. 1994 bis 2002 war er Professur für Religionspädagogik und Religionsdidaktik an der Universität Koblenz-Landau. 2002 übernahm er die Professur in Berlin. Schieder ist ständiger Gastprediger am Berliner Dom.
Wichtige Veröffentlichungen von Schieder sind: Civil Religion. Die religiöse Dimension der politischen Kultur (1992); Religion im Radio (1995); Wieviel Religion verträgt Deutschland? (2001), Sind Religionen gefährlich? (2011, 2. erw. Aufl.), Religion and Democracy. Studies in Public Theology zusammen Torsten Meireis (2017).
Unter dem Eindruck des Mauerfalls komponierte das Duo Erling Kullberg und Jens Johannsen 1990 ein 22-teiliges Jazz-Rock-Oratorium. Textvorlage ist das Libretto des Oratoriums „Judas Maccabaeus” von Georg Friedrich Händel. Die beiden dänischen Komponisten verbinden in ihrem Werk barocke Kompositionstechniken mit modernen Rhythmen und Harmonien. Anders als bei Händel ist ihr Oratorium nicht die Geschichte eines einsamen Helden, sondern es erzählt vom Kampf eines Volkes um Freiheit und Frieden. Ihre Kraft ruht in ihrem Glauben — dem Glauben an Gott und dem Glauben an sich selber. Der Chor hat darum die tragende Rolle in „Eversmiling Liberty”. Die Themen rund um Fremdherrschaft und Befreiung werden mit Rock‑, Jazz- und Popelementen ausgestaltet.
Nach der konzertanten Aufführung des Oratoriums im Juni in der Universitätskirche wird das Stück nun im Rahmen eines Gottesdienstes erklingen. Die Erfahrung von Unterdrückung und Ungerechtigkeit ist heute so aktuell wie zur Zeit von Judas Makkabäus (2. Jh. vor Christus). Im Singen und Beten wollen wir den Menschen eine Stimme geben, die sich nach Freiheit sehnen und miteinander unsere Stimmen erheben für Frieden und Gerechtigkeit.
Sonntag, 12. August 2018 | 19.00 Uhr Lutherische Pfarrkirche St. Marien Ausführende: Chor „Joy of Life”, Jazzcombo und Solisten Leitung: Jean Kleeb Liturgie und Predigt: Pfarrerin Andrea Wöllenstein
Zum Schulbeginn feiern wir Gottesdienste am Dienstag, dem 7. August 2018. Um jeweils 9.00 Uhr beginnt der Einschulungsgottesdienst in der St.-Jost-Kapelle mit Pfarrer Joachim Simon und in der Kugelkirche mit dem Pfarrerteam Franz Langstein, Katja Simon und Ulrich Biskamp.
bitte finden Sie als Anlage unseren Flyer zu der Gedenk- und Begegnungsfahrt zum KZ-Buchenwald, die die Jüdische Gemeinde am 1. August 2018 gemeinsam mit der Islamischen Gemeinde Marburg veranstaltet. Sie steht unter dem Titel „Geschichte trifft auf Gegenwart, Gemeinsam hinschauen — Gemeinsam lernen” und schließt einen Vor- und Nachbereitungsworkshop mit ein.
Jede Generation ist verantwortlich für ihre Gegenwart. Hier gilt es immer wieder den Blick für die Vorstufen zu schärfen. Die Würde des Individuums ist nur solange unteilbar, wie Menschen sich für diese, Tag für Tag einsetzen und jegliche Art von Diskriminierung auch eigenen Nachteilen zum Trotz brandmarken. Sexismus, Anti-Semitismus, Anti-Islamismus, Rassismus und Völkerhass etc. gehören nicht zwangsläufig zu einer Gesellschaft — es sei denn diese lässt es zu. Der lange Arm der Geschichte reicht bis in unsere Gegenwart — dies gilt es zu erkennen und die richtigen Konsequenzen für unseren gemeinsamen Alltag zu ziehen. Darüber hinaus bietet diese Fahrt Gelegenheit zum Austausch — ein Austausch von Mensch zu Mensch — jenseits aller verinnerlichten politischen und religiösen Denkmuster.
Wir würden uns freuen, wenn Sie Interesse an unserer Fahrt, der Begegnung und dem Austausch haben und teilnehmen würden.