Aktuell: Denkanstöße

Jahreslosung 2023

Du bist ein Gott, der mich sieht.
(1.Mose 16,13)

Bild: Schluss­stein im hohen Chor der Uni­ver­si­täts­kir­che, um 1300

Friedensgebet

Gott, bei der Geburt dei­nes Sohnes
haben Engel den Frie­den auf Erden verkündet:
Brei­te dei­nen Frie­den aus gegen Gewalt und Hass.

Wir bit­ten dich, Gott, um Frie­den und Heil aus dei­ner Hand:
Stif­te Frie­den nach dei­ner Barmherzigkeit.

Wir bit­ten dich, Gott, für die Men­schen in der Ukraine:
Ste­he ihnen bei in ihrer Not.

Weh­re allen, die mit
Waf­fen­ge­walt ihre Zie­le durch­set­zen wollen:
Rufe sie zur Umkehr, dass sie ablas­sen von ihrem Tun.

Gib der Wahr­heit eine Chance
gegen die Angrif­fe von Fäl­schung und Lüge:
Stär­ke und schüt­ze alle, die sich in ihren Dienst stellen.

Lass nicht zu, dass Menschen
sich von­ein­an­der ent­frem­den als Sie­ger und Besiegte:
Gib gemein­sa­me Wege in die Zukunft.

Ermu­ti­ge alle, die sich für das
Völ­ker­recht und den Frie­den einsetzen:
Lass ihre Mühe und Arbeit nicht ver­geb­lich sein.

Du hast gesagt: Es sol­len wohl Ber­ge wei­chen und Hügel hinfallen,
aber der Bund mei­nes Frie­dens soll nicht hinfallen:
Stär­ke uns, dass wir nicht in Rat­lo­sig­keit und Resignation
gera­ten und mache uns zu Boten dei­nes Friedens.

Amen

(EMB)

EKKW-Hil­fe für Ukraine-Geflüchtete

Spen­den kön­nen auf das Kon­to der
Evan­ge­li­schen Kir­che von Kurhessen-Waldeck
IBAN: DE 33 5206 0410 0000 0030 00
mit dem Ver­wen­dungs­zweck „Ukrai­ne­hil­fe“ über­wie­sen werden.

Bild: Sophien­ka­the­dra­le Kiew (Foto: Andrej Below / pixelio.de)

Gebet für den Frieden

Krieg in der Ukraine

Krieg in der Ukraine.
Wir sind ent­setzt, fassungslos.
Gott, höre unse­ren Schrei:
Sei bei den Men­schen, die ange­grif­fen werden.
Bei denen, die mit­ten drin sind in Zer­stö­rung, Gewalt, Leid und Tod.
Bei denen die fliehen.
Bei denen, die sich und ande­re verteidigen.

Gott, mach dem Irr­sinn ein Ende.
Bring die Ver­ant­wort­li­chen zur Vernunft.
Rütt­le dei­ne Kir­chen auf, in Ost und West, dass sie mutig,
kon­se­quent und laut für den Frie­den eintreten.
Du weißt, wir haben Angst und sind unsi­cher. Wie wird es weitergehen?
Was kön­nen wir machen?
Gib uns Kräf­te und Ideen. Lass uns tun, was von uns ver­langt wird,
auch wenn es etwas kostet.
Rich­te du unse­re Füße auf den Weg des Friedens.

(Lit­urg. Kam­mer, 24.02.22 H.W.)

EKKW-Hil­fe für Ukraine-Geflüchtete

Spen­den kön­nen auf das Kon­to der
Evan­ge­li­schen Kir­che von Kurhessen-Waldeck
IBAN: DE 33 5206 0410 0000 0030 00
mit dem Ver­wen­dungs­zweck „Ukrai­ne­hil­fe“ über­wie­sen werden.

Bild von Zephyr­ka auf Pix­a­bay

Ostermorgen 2022

Der schö­ne Oster­tag! Ihr Men­schen, kommt ins Helle!
Christ, der begra­ben lag, brach heut aus sei­ner Zelle!
Wär vorm Gefäng­nis noch der schwe­re Stein vorhanden,
so glaub­ten wir umsonst.
Doch nun ist er erstan­den. Erstan­den! Erstanden!

Evan­ge­li­sches Gesang­buch 117.1

Foto: J.D. Frömming

Gebet für den Frieden und Mahnwache

Krieg in der Ukraine

Krieg in der Ukraine.
Wir sind ent­setzt, fassungslos.
Gott, höre unse­ren Schrei:
Sei bei den Men­schen, die ange­grif­fen werden.
Bei denen, die mit­ten drin sind in Zer­stö­rung, Gewalt, Leid und Tod.
Bei denen die fliehen.
Bei denen, die sich und ande­re verteidigen.

Gott, mach dem Irr­sinn ein Ende.
Bring die Ver­ant­wort­li­chen zur Vernunft.
Rütt­le dei­ne Kir­chen auf, in Ost und West, dass sie mutig,
kon­se­quent und laut für den Frie­den eintreten.
Du weißt, wir haben Angst und sind unsi­cher. Wie wird es weitergehen?
Was kön­nen wir machen?
Gib uns Kräf­te und Ideen. Lass uns tun, was von uns ver­langt wird,
auch wenn es etwas kostet.
Rich­te du unse­re Füße auf den Weg des Friedens.

(Lit­urg. Kam­mer, 24.02.22 H.W.)

Mar­burg ruft auf: Mahn­wa­che für den Frieden

Kein Krieg in Europa

Soli­da­ri­tät mit den Men­schen in der Ukraine
Sams­tag, 26. Febru­ar, 17 Uhr, vor dem  Erwin-Pis­ca­tor-Haus
Bie­gen­stra­ße 15, 35037 Marburg

Zum Schutz vor Coro­na gilt:
Abstand hal­ten und medi­zi­ni­schen Mund-Nasen-Schutz tragen

V.i.S.d.P.
Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Tho­mas Spies
Markt 1, 35037 Marburg

Bild von Zephyr­ka auf Pix­a­bay

Auf ein Wort — Verantwortung, Achtsamkeit und Zusammenhalt

Im Herbst des ver­gan­ge­nen Jah­res hat­te der „Run­de Tisch der Reli­gio­nen in Mar­burg“ zu zwei Ver­an­stal­tun­gen ein­ge­la­den: zum „Frie­dens­weg der Reli­gio­nen“, der vom Mark­platz in die Uni­ver­si­täts­kir­che und die neue Moschee, dann in das Shamb­hal­la-Zen­trum der Bud­dhis­ten und schließ­lich in die Syn­ago­ge führ­te. An jeder Sta­ti­on stell­ten wir uns die Fra­ge: „Kann die Reli­gi­on bzw. unser Glau­be etwas für den gesell­schaft­li­chen Frie­den aus­tra­gen?“ Bei einem wei­te­ren Gesprächs­abend ging es um das The­ma „Gesund­heit und Acht­sam­keit in Zei­ten der Pan­de­mie.“ Die viel­sei­ti­gen Impul­se und anre­gen­den Gesprä­che waren für die meis­ten Teil­neh­men­den über­aus wohl­tu­end. Mir als Pfar­rer wur­de bei die­sen Gesprä­chen bewusst: Die meis­ten Sor­gen, Ängs­te und Hoff­nun­gen (!) tei­le ich nicht nur mit mei­nen christ­li­chen Schwes­tern und Brü­dern, son­dern auch mit mei­nen mus­li­mi­schen, jüdi­schen und bud­dhis­ti­schen Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­gern. Und so unter­schied­lich die Glau­bens­an­sät­ze, Auf­fas­sun­gen und Prak­ti­ken der Men­schen der jewei­li­gen Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten in Mar­burg sein mögen — alle waren sich einig, dass die Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten eine hohe Ver­ant­wor­tung für den gesell­schaft­li­chen Frie­den und die „hei­mi­sche Kul­tur“ haben. Nicht nur ange­sichts von Frem­den­feind­lich­keit, Ras­sis­mus und Anti­se­mi­tis­mus, son­dern auch ange­sichts der Her­aus­for­de­run­gen der Pan­de­mie, die zuneh­mend den gesell­schaft­li­chen Frie­den gefähr­den. Immer wie­der fie­len die Begrif­fe „Ver­ant­wor­tung, Acht­sam­keit und Zusam­men­halt“. Als ein Wert oder eine Hal­tung, als Zei­chen von Soli­da­ri­tät und Zivil­cou­ra­ge. Auch waren sich die meis­ten Teil­neh­men­den dar­in einig, die noch „Zöger­li­chen“ — die es übri­gens in allen Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten und Gemein­den gibt — von einer Imp­fung gegen das Virus zu überzeugen.

Was wird wohl das Neue Jahr 2022 brin­gen? Ich ver­mu­te: Der Zusam­men­halt der Gesell­schaft wird auch in die­sem Jahr ein The­ma sein. Und die Fra­ge nach Wach­sam­keit und Acht­sam­keit eine gro­ße Rol­le spie­len. Und auch wir Chris­ten tra­gen eine hohe Ver­ant­wor­tung, wie wir unse­ren Glau­ben leben und bezeu­gen, wie wir mit unse­ren Nächs­ten (und Ferns­ten) umge­hen und was wir ver­ant­wort­lich tun soll­ten. Als Chris­ten kom­men wir von Weih­nach­ten her. Wir glau­ben an einen Gott, der in Jesus Mensch gewor­den ist und der durch Chris­tus die gan­ze Welt ret­ten will. Da setzt übri­gens die Jah­res­lo­sung 2022 (Joh 6,37) an: Jesus Chris­tus spricht: „Alles, was mir der Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den wer­de ich nicht ver­sto­ßen.“ Das kann man natür­lich ver­schie­den deu­ten: Wer­den nur die­je­ni­gen geret­tet, die (zuvor) zu Chris­tus gekom­men sind? Das wäre reich­lich exklu­siv. Oder ver­ste­hen wir die Wor­te Jesu eher inklu­siv: Näm­lich, dass Gott will, dass mög­lichst alle Men­schen geret­tet wer­den und dass am Ende nie­mand von Chris­tus abge­wie­sen wird. Ich den­ke, das wäre eher im Sin­ne Christi.

Was also wird das neue Jahr brin­gen? Ich glau­be, Ver­ant­wor­tung, Acht­sam­keit und Zusam­men­n­halt zu leben, ist uns als Chris­ten mög­lich, wenn wir Halt fin­den. Span­nun­gen und Unge­wiss­hei­ten in die­sen Zei­ten aus­zu­hal­ten erfor­dert, sich selbst gehal­ten zu wis­sen. So man­ches wird uns hof­fent­lich auch in die­sem Jahr Halt geben: die Fami­lie, Freun­de, der Beruf, die Schu­le, die Uni­ver­si­tät, die Natur und Kul­tur und das viel­fäl­ti­ge kir­chen­ge­meind­li­che Leben in Mar­burg. Und am Anfang und Ende auch der Glau­be, von Gott gehal­ten zu sein. Auch davon kün­det die Jah­res­lo­sung. Jesus Chris­tus weist nie­man­den ab auf dem Weg zu Gott. Blei­ben Sie behütet!

Von Joa­chim Simon
Pfar­rer der Uni­ver­si­täts­kir­chen­ge­mein­de Marburg

(Foto: G. Erne)

Die Jahreslosung 2022

Bild: Leucht­turm auf El Hier­ro (Foto: Mar­le­ne Mahl)

Sommerzeit

Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in die­ser lie­ben Sommerzeit
an dei­nes Got­tes Gaben;
schau an der schö­nen Gär­ten Zier
und sie­he, wie sie mir und dir
sich aus­ge­schmü­cket haben.

Paul Ger­hardt (1607–1676)

Ein­mal wird uns gewiss die Rech­nung präsentiert
für den Son­nen­schein und das Rau­schen der Blätter,
die sanf­ten Mai­glöck­chen und die dunk­len Tannen,
für den Schnee und den Wind, den Vogelflug
und das Gras und die Schmetterlinge,
für die Luft, die wir geat­met haben
und den Blick auf die Sterne
und für alle die Tage, die Aben­de und Nächte.
Ein­mal wird es Zeit, dass wir aufbrechen
und bezah­len. Bit­te die Rechnung.
Doch wir haben sie ohne den Wirt gemacht:
Ich habe euch ein­ge­la­den, sagt der und lacht,
soweit die Erde reicht: Es war mir ein Vergnügen!

Lothar Zenet­ti

(Foto: Jörg Rustmeier)

Jahreslosung 2021

Jesus Chris­tus spricht:
Seid barm­her­zig, wie auch euer Vater barm­her­zig ist!

Lukas 6,36

(Fotos: Uni­ver­si­täts­kir­che by Night / M. Bunk)

Auf ein Wort – Das Beste hoffen

Gele­gent­lich sagen wir, wenn wir nicht so recht wei­ter wis­sen: „Hof­fen wir das Bes­te!“ Was uns wohl das Jahr 2021 brin­gen wird? „Na, hof­fen wir mal das Bes­te.“ – wer­den so eini­gen den­ken. Ich fin­de ja, manch­mal sagen und hof­fen wir das zu klein­gläu­big. Wir erhof­fen uns dann nicht all­zu viel oder sind nicht so ganz über­zeugt davon. Hin und wie­der mache ich aber auch die gegen­tei­li­ge Erfah­rung. Wenn ich zum Bei­spiel mit­be­kom­me, dass ande­re Men­schen Hoff­nung auf bes­se­re Zei­ten, auf Bes­se­rung oder Gene­sung haben und mir dies mit­tei­len, dann wirkt das auch rich­tig wohl­tu­end auf mich.

Bereits Ende Novem­ber habe ich die Schüler*innen mei­ner Berufs­schul­klas­se gefragt, wor­auf sie im Neu­en Jahr 2021 hof­fen. Eini­ge Ant­wor­ten haben wir dann an der Tafel gesam­melt: „Alles wird gut“, „dass ein Impf­stoff gegen die Coro­na-Pan­de­mie kommt“, „dass Joe Biden Prä­si­dent wird“, „auf ein Leben ohne Mas­ke“, „dass ich bald mei­ne Oma besu­chen kann“. Und ein Mäd­chen äußer­te den Wunsch, „dass mei­ne Freun­din­nen und ich unse­re Fröh­lich­keit nicht ver­lie­ren“. Alle die­se Wün­sche und Hoff­nun­gen der jun­gen Men­schen kann ich gut nach­voll­zie­hen. Mehr noch. Wenn ich mit­be­kom­me, was sie erhof­fen, dann tei­len sie etwas mit mir — und ich tei­le etwas mit ihnen. Das gibt mir selbst Kraft und bestärkt mich auch in mei­ner Hoff­nung. Gera­de in die­sen beson­de­ren Zeiten.

Mit­ten hin­ein in unser bedroh­tes Leben fal­len mir die bekann­ten Wor­te des Apos­tel Pau­lus ein (Röm 12,12): „Seid fröh­lich in Hoff­nung, gedul­dig in Trüb­sal und beharr­lich im Gebet.“ Als Pau­lus das schrieb, da wuss­te er, dass in Zei­ten von Trüb­sal viel­leicht nicht alles gut wer­den wür­de. Er wuss­te es auch nicht für sich selbst, weil er immer wie­der in Gefahr und Bedräng­nis war. Und den­noch schreibt er: „Seid fröh­lich in Hoff­nung!“ Das ist mehr als ein „Alles wird gut!“ Lasst nicht zu, dass sich eure Welt ver­engt auf das Bedrü­cken­de und die Aus­sichts­lo­sig­keit. Son­dern schaut euch um nach dem, was jetzt Mut macht und Hoff­nung gibt. Was jetzt trotz allem gut ist und noch bes­ser wer­den kann! Ich den­ke, da hat fast jeder etwas. Und ver­gesst nicht, dass es da eine Zukunft gibt, die mehr ist als das, was wir heu­te sehen und erleben.

Christ­li­cher Glau­be lebt von der Zuver­sicht. Pau­lus glaub­te dar­an, dass unser Gott ein Gott des Lebens und nicht des Todes ist und dass Geduld in Zei­ten der Bedräng­nis und Beharr­lich­keit im Gebet gute christ­li­che Tugen­den sind. Vie­le wis­sen aus eige­ner Erfah­rung: Beten tut gut, hilft und gibt Kraft. Pau­lus for­mu­liert sei­ne Wor­te übri­gens im Plu­ral. Denn auch im Gebet tei­len wir etwas. Wir bit­ten Gott um Schutz und Bei­stand, Hoff­nung und Lebens­mut – für uns selbst und für ande­re. Viel­leicht beten und hof­fen wir erst dann rich­tig, wenn wir für unse­re Mit­men­schen, ja für alle Mit­ge­schöp­fe bit­ten und mit­hof­fen. Sei­en wir in die­sem Jahr 2021 mal nicht so beschei­den. Hof­fen wir viel­mehr das Beste!

Von
Joa­chim Simon

Pfar­rer der Uni­ver­si­täts­kir­chen­ge­mein­de Marburg

(Foto: G. Erne)

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