
Kreuzkapelle der Universitätskirche
Am Michaelsfest des Jahres 1931 wurde in der Kreuzkapelle der Marburger Universitätskirche die Evangelische Michaelsbruderschaft gegründet. Die Gründer verbanden sich zu einer verpflichtenden Gemeinschaft von Männern, die in täglichem Gebet und regelmäßigen Tagen gemeinsamen Lebens der Einheit und Erneuerung der Kirche dienen will.
Heute gehören der Bruderschaft Laien und Geistliche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Frankreich, Polen, Rumänien und Island an. Sie kommen aus lutherischen, reformierten und unierten Kirchen, aus Freikirchen, der alt- bzw. christkatholischen Kirche und der römisch-katholischen Kirche. Zu den zehn Konventen der Bruderschaft gehört auch der überregionale Konvent der Jungbruderschaft der Frauen und Männer auf Zeit angehören.
Entstanden aus den Berneuchener Konferenzen, die sich nach dem Ersten Weltkrieg um die Erneuerung der Kirche bemühten, versteht sich die Michaelsbruderschaft als Teil der einen Kirche Jesu Christi. Geistlicher Aufbau und Erneuerung, auch über die Konfessionsgrenzen hinweg, ist ihr Ziel.
Mit einer Studie „Kirche sein heute“ hat die Bruderschaft in der jüngsten Vergangenheit einen Beitrag zur Diskussion um den Weg der Kirche und ihre Wandlungen in der Gegenwart geleistet. In der Zeit der Pandemie haben wir Möglichkeiten gemeinsamen Lebens aufzuzeigen versucht. Alle Brüder und Junggeschwister setzen sich in ihren Kirchengemeinden dafür ein.
Ihrem Gründungsort ist die Michaelsbruderschaft immer treu geblieben. Darum feiert sie den 90. Geburtstag auch am 30. September 2021 mit einer Evangelischen Messe zu Michaelis in der Universitätskirche und einem Empfang auf der Orgelempore, an der auch der jetzige Älteste der Bruderschaft, Helmut Schwerdtfeger, und Brüder aus zahlreichen anderen Konventen teilnehmen.
Pfarrer Dr. Heiko Wulfert, Aarbergen, Ältester des Konvents Hessen
(Foto: Tom Kattwinkel)