Archiv: 2012

KULTI — Aktion und Ausstellungseröffnung von Ulrike Flaig

Er liebt mich… er liebt mich nicht…
Wer liebt mich… wer liebt mich nicht…

Das Unschär­fe­be­kennt­nis oder
Die Lie­be zur Klangschale

Vom 4. Novem­ber 2012 bis zum 13. Janu­ar 2012 zeigt die Künst­le­rin Ulri­ke Flaig in den Räu­men des Insti­tuts für Kir­chen­bau, Lahn­tor 3, Alte Uni­ver­si­tät Mar­burg, unter dem Titel „KULTI“ eige­ne Arbeiten.

Zur Eröff­nung der Aus­stel­lung fin­det im Sonn­tags­got­tes­dienst am 4. Novem­ber 2012 um 10.00 Uhr in der Uni­ver­si­täts­kir­che in der Rei­he „Lit­ur­gy Spe­ci­fic Art“ eine Akti­on von Ulri­ke Flaig statt. Anschlie­ßend um 11.15 Uhr wird die Aus­stel­lung eröffnet.

Sie und Ihre Freun­de sind herz­lich eingeladen!

Liebe, Angst und Scham — Universitätsgottesdienste im November 2012

Gemisch­te Gefüh­le (Thea­ter­mas­ke in Ostia Anti­ca, Foto: Jörg Rustmeier)

Herz­li­che Ein­la­dung zu den Got­tes­diens­ten in der Rei­he „Gemisch­te Gefüh­le“ im Win­ter­se­mes­ter 2012/2013 mit Thea­ter­sze­nen von Stu­die­ren­den! Sie fin­den jeweils um 10 Uhr in der Uni­ver­si­täts­kir­che statt:

Lit­ur­gy-Spe­ci­fic-Art-Got­tes­dienst am Sonn­tag, dem 4. Novem­ber: „Lie­be und Identität“
mit einer Akti­on der Ber­li­ner Künst­le­rin Ulri­ke Flaig. Die Pre­digt hält Prof. Tho­mas Erne. Im Anschluss an den Got­tes­dienst wird in den Räu­men des Insti­tuts für Kir­chen­bau die Aus­stel­lung „KULTI“ von Ulri­ke Flaig eröffnet.

Got­tes­dienst am Sonn­tag, dem 11. Novem­ber: „Angst“
Es pre­di­gen die Wis­sen­schaft­li­chen Mit­ar­bei­te­rin­nen Dr. Ruth Poser und Char­lot­te Voß. Die musi­ka­li­sche Gestal­tung über­neh­men Ali­yah El Man­sy und Ricar­da Göbel am Saxo­phon sowie Sebas­ti­an Wei­gert an der Orgel.

Buß- und Bet­tag, am Mitt­woch, dem 21. Novem­ber: „Scham“
Die Pre­digt hält Prof. Alex­an­dra Grund. Es musi­zie­ren Frie­de­ri­ke Lepe­tit (Vio­li­ne), David Käbisch-Lepe­tit (Cel­lo) sowie Gerold Vor­rath (Orgel).

Gemisch­te Gefüh­le — Uni­ver­si­täts­got­tes­diens­te im Win­ter­se­mes­ter 2012/2013

Symposium zum 80. Todestag von Friedrich Niebergall

Aus Anlass des 80. Todes­ta­ges von Fried­rich Nie­bergall ver­an­stal­tet der Fach­be­reich Evan­ge­li­sche Theo­lo­gie an der Phil­ipps-Uni­ver­si­tät Mar­burg am 3. Novem­ber 2012 ein Sym­po­si­um mit dem The­ma „Prak­ti­sche Theo­lo­gie als ‚Erzie­hungs­leh­re’ – Fried­rich Nie­bergall in Mar­burg 1922 bis 1932“

Die evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen gehö­ren heu­te zu den größ­ten Bil­dungs­an­bie­tern in Deutsch­land. Von Kin­der­ta­ges­stät­ten und Schu­len in kirch­li­cher Trä­ger­schaft über Aka­de­mien und dia­ko­ni­sche Ein­rich­tun­gen bis hin zu Fach­hoch­schu­len und Uni­ver­si­tä­ten wird deut­lich, dass kirch­li­ches Han­deln und Bil­dung zusam­men­ge­hö­ren. Dabei zeigt sich heu­te stär­ker denn je, dass sich reli­giö­se Bil­dung nicht auf bin­nen­kirch­li­che Milieus und die ‚Tra­die­rung des Glau­bens’ beschrän­ken kann. Die Aus­dif­fe­ren­zie­rung aller Lebens­be­rei­che, der demo­gra­phi­sche Wan­del, die knap­per wer­den­den Finanz­mit­tel und die mit der Glo­ba­li­sie­rung ein­her­ge­hen­de Trans­for­ma­ti­on der loka­len Reli­gi­ons­kul­tur for­dern heu­te stär­ker denn je dazu auf, über die Funk­ti­on und Gestal­tung reli­giö­ser Bil­dung in einer sich plu­ra­li­sie­ren­den Gesell­schaft nachzudenken.

Der evan­ge­li­sche Theo­lo­ge Fried­rich Nie­bergall (1866–1932) hat die Bedeu­tung der Reli­gi­ons­päd­ago­gik frü­her und schär­fer als ande­re erkannt. In sei­nen prak­tisch-theo­lo­gi­schen Schrif­ten, die er von 1922 bis 1932 in sei­ner Mar­bur­ger Zeit ver­öf­fent­licht hat, geht er kon­se­quent der Fra­ge nach, wie alle Hand­lungs­fel­der in Schu­le und Gemein­de unter päd­ago­gi­schen Gesichts­punk­ten zu struk­tu­rie­ren bzw. zu prä­zi­sie­ren sind:

Reli­gi­ons­päd­ago­gik soll der gemein­sa­me Name für die Homi­le­tik und die Kate­ch­etik, also für die Leh­re von der Pre­digt und vom Reli­gi­ons­un­ter­richt sein. Ja, er kann zugleich auch alle ande­ren Zwei­ge der Prak­ti­schen Theo­lo­gie mit­be­zeich­nen. Denn es ist die Arbeit der Kir­chen­ge­mein­de am bes­ten mit dem Wort „Reli­giö­se Erzie­hung durch die Gemein­de” ausgedrückt.

Nie­bergall, Theo­lo­gie und Pra­xis, Göt­tin­gen 1916, 91

Nie­bergall, der am 20. Sep­tem­ber 1932 in Mar­burg ver­starb, ist bereits Gegen­stand zahl­rei­cher, meist älte­rer Ein­zel­un­ter­su­chun­gen gewor­den. Wenig bekannt ist hin­ge­gen über die Umstän­de sei­ner Beru­fung an die Phil­ipps-Uni­ver­si­tät, die insti­tu­tio­nel­len Rah­men­be­din­gun­gen und theo­lo­gi­schen Pro­fi­le der Mar­bur­ger Pfarr- und Lehramts(aus-)bildung, die theo­rie­ge­schicht­li­chen Kon­tex­te sei­ner Reli­gi­ons­päd­ago­gik, Bibel­di­dak­tik, Kir­chen­theo­rie und Apo­loge­tik, die Ent­wick­lung sei­ner ‚Erzie­hungs­leh­re’ (im Ver­gleich zu sei­nen von 1908 bis 1922 in Hei­del­berg ent­stan­de­nen Arbei­ten) und die Rezep­ti­on sei­nes Den­kens bis in die Gegen­wart. Das Sym­po­si­um zum 80. Todes­tag des gro­ßen Mar­bur­ger Theo­lo­gen wen­det sich daher die­sen For­schungs­fra­gen zu.

Pro­gramm 3. Novem­ber 2012, Alte Uni­ver­si­tät Marburg 

Gottesdienste im November 2012

Universitätskirche

Do 01.11. 19.00 Uhr mit Abendmahl in Form der Evangelische MesseHage
So 04.11. 22. nach Trinitatis 10.00 Uhr Uni­ver­si­täts­got­tes­dienst mit Lit­ur­gy spe­ci­fic art
Prof. Erne
Do 08.11. 18.45 Uhr
19.00 Uhr
Orgel­ves­per
mit Abendmahl in Form der Evangelische MesseKoch
So 11.11. Dritt­letz­ter
des Kirchenjahres
10.00 Uhr Uni­ver­si­täts­got­tes­dienst mit besonderer Musik
WM Dr. Poser / WM Voß
Do 15.11. 18.45 Uhr
19.00 Uhr
Orgel­ves­per
mit Abendmahl in Form der Evangelische MesseKoch
So 18.11. Vor­letz­ter
des Kirchenjahres
10.00 Uhr mit AbendmahlHuber
Mi 21.11. Buß- und Bettag 10.00 Uhr Uni­ver­si­täts­got­tes­dienst mit besonderer Musik
Prof. Grund
Do 22.11. 18.45 Uhr
19.00 Uhr
Orgel­ves­per
mit Abendmahl in Form der Evangelische MesseKoch
So 25.11. Ewig­keits­sonn­tag 10.00 Uhr Huber
mit Geden­ken der Verstorbenen
Do 29.11. 18.45 Uhr
19.00 Uhr
Orgel­ves­per
mit Abendmahl in Form der Evangelische MesseRen­ner

Kapelle St. Jost

Sa 03.11. 17.00 Uhr mit AbendmahlHuber
Di 06.11. 16.30 Uhr Andacht zu St. Martin
Huber
Sa 10.11. 17.00 Uhr Nie­mann
Sa 17.11. 17.00 Uhr Nie­mann
Sa 24.11. 17.00 Uhr Huber / Frei­wil­li­ge Feuerwehr
mit Geden­ken der Verstorbenen

St. Jakob, Begegnungszentrum „Auf der Weide“

Fr 09.11. 16.00 Uhr Lang­stein
Fr 23.11. 16.00 Uhr Prölß
mit Abendmahlmit Abend­mahl
mit Abendmahl in Form der Evangelische Messemit Abend­mahl in Form der Evan­ge­li­sche Messe
mit besonderer Musikmit beson­de­rer Musik
Regelmäßige Veranstaltungen im November 2012

Philippshaus

Di 15.00 Uhr Krab­bel­grup­pe (bis 3 Jahre)
und Kin­der­grup­pe (4–8 Jahre)
Di 18.00 Uhr Trau­er­grup­pe
(am 1. und 3. Diens­tag im Monat)
Kon­takt: Sil­via Möl­ler, Tel. (06421) 913911
und Petra Sty­ra, Tel. (06421) 36314
Mi 10.30 Uhr Gedächt­nis­trai­nings­grup­pe
(am 2. Mitt­woch im Monat)
Do 15.00 Uhr Offe­ner Gemeindenachmittag:
22.11. „Hoch und hei­lig – Mythen um Ber­ge der Welt“
mit Pfr. i.R. Hans-Horst Althaus
Do 20.15 Uhr Kan­to­rei

Gemeindehaus Ost

Mo 20.00 Uhr Anony­me Alko­ho­li­ker I
Mi 18.30 Uhr Nar­co­tics Anonymous
Do 15.00 Uhr Offe­ner Gemeindenachmittag:
01.11. „Eine Rei­se nach Kroatien“
mit Pfrin. i.R. Astrid Maria Räder
15.11. „Leben mit Demenz – Was kön­nen Sie tun?“
mit Herrn Gauß­mann vom ASB
Fr 20.00 Uhr Anony­me Alko­ho­li­ker II

Universitätskirche

Do 18.45 Uhr Orgel­ves­per
(im Anschluss um 19.00 Uhr Evan­ge­li­sche Messe)
Gemischte Gefühle — Universitätsgottesdienste im Wintersemester

Gemisch­te Gefüh­le (Thea­ter­mas­ke in Ostia Anti­ca, Foto: Jörg Rustmeier)

Die bibli­schen Tex­te ste­cken voll wider­sprüch­li­cher Gefüh­le wie das Leben selbst. Gott wird uns vor­ge­stellt in Zorn und Eifer­sucht, Jam­mer und Lie­be. Und eben­so viel­fäl­tig emp­fin­den die Men­schen – in ihren Bezie­hun­gen unter­ein­an­der, aber auch in ihrer Got­tes­be­zie­hung. Die Ver­bin­dung zu Sinn­lich­keit und Gefühl ist für die reli­giö­se Rede unver­zicht­bar. Denn in dem sich theo­lo­gi­sche Aus­sa­gen mit Gefüh­len ver­bin­den, wer­den sie uns leben­dig. Glau­be, so Mar­tin Luther, ist eine Sache des Her­zens. Das Hei­li­ge, so Rudolf Otto, löst im Men­schen aller­erst emo­tio­na­le Reak­tio­nen aus, ehe es eine sprach­li­che Deu­tung fin­det. Die Got­tes­dienst­rei­he folgt wesent­li­chen Gefühls­er­fah­run­gen nicht nur in der Pre­digt, son­dern auch in klei­nen Thea­ter­sze­nen, die von Stu­die­ren­den insze­niert wer­den, und in der Musik.

Der ers­te Got­tes­dienst in der neu­en Rei­he der Uni­ver­si­täts­got­tes­diens­te hat das The­ma „Wut“. Er wird zum Semes­ter­auf­takt am Sonn­tag, dem 21. Okto­ber um 10.00 Uhr mit Abend­mahl gefei­ert. Die Pre­digt hält Prof. Dr. Karl Ping­gé­ra. Musi­ka­lisch wird der Got­tes­dienst von Kan­tor Gerold Vor­rath auf der Orgel gestaltet.

Lie­be, Angst und Scham – Uni­ver­si­täts­got­tes­diens­te im Novem­ber 2012

Gemeinsam unterwegs — Friedensweg der Religionen am 6. Oktober

Den öffent­li­chen Frie­dens­weg der Reli­gio­nen ver­an­stal­tet der Run­de Tisch der Reli­gio­nen seit 2010. Er beginnt um 17.45 Uhr in der Moschee am Mar­ba­cher Weg und führt über das Rat­haus, wo sich die Bahá­’í-Grup­pe vor­stellt, über die evan­ge­li­sche Uni­ver­si­täts­kir­che und das bud­dhis­ti­sche Shamb­ha­la-Zen­trum zur Syn­ago­ge in der Liebigstraße.

Wer an den in Mar­burg leben­den Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten Inter­es­se hat, ist ein­ge­la­den, sich dem Weg anzu­schlie­ßen. An allen Sta­tio­nen wird es kur­ze Ein­füh­run­gen in den Ort und Text­le­sun­gen geben. Dies wird einen Ein­druck von der Atmo­sphä­re der jewei­li­gen Reli­gi­on ver­mit­teln. Auf dem gemein­sa­men Weg kön­nen sich die Teil­neh­men­den über das Gese­he­ne und Gehör­te unter­hal­ten und befra­gen. Drei­ein­halb Stun­den unter­wegs zu sein, ist anstren­gend, aber es bie­tet mehr Mög­lich­kei­ten als ein Vor­trags­pro­gramm: kon­kre­te Erfah­run­gen, direk­te Ansprech­part­ner, neue Kontakte.

Die Mar­bur­ger Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten wol­len deut­lich machen, dass sie trotz aller ver­blei­ben­den Unter­schie­de ein gemein­sa­mes Ziel haben: den äuße­ren und inne­ren Frie­den, zu dem sie auf unter­schied­li­che Wei­se bei­tra­gen. Spi­ri­tu­ell wach zu sein heißt, sich auf­zu­ma­chen, Schrit­te zu wagen, gemein­sam und auf ein­an­der zu; es heißt, den Aus­tausch zu suchen und Erkann­tes in die Tat umzusetzen.

Michaelismesse am Donnerstag, dem 4. Oktober um 19 Uhr

Gott hat sei­nen Engeln befoh­len, dass sie dich behü­ten auf allen dei­nen Wegen.“ (Psalm 91,11) – Das ist der mit Abstand belieb­tes­te Bibel­spruch, den Eltern für ihre Kin­der zur Tau­fe aus­wäh­len. Die Erz­engel Micha­el, Gabri­el und Rapha­el ste­hen nach kirch­li­cher Tra­di­ti­on für den Sieg Got­tes über die Macht des Bösen. In der Michae­lis­mes­se wird die­ser Sieg gefei­ert. Herz­li­che Einladung!

Hans Mem­ling (ca. 1433–1494): Erz­engel Micha­el (1480)

Schweigender Dienst“ vor „Dem Heiligen“ in St. Jost

Eines der ori­gi­nells­ten und meist­ge­kauf­ten theo­lo­gi­schen Bücher des 20. Jahr­hun­derts erschien im Jahr 1917: „Das Hei­li­ge“. Sein Unter­ti­tel lau­tet pro­gram­ma­tisch: „Über das Irra­tio­na­le in der Idee des Gött­li­chen und sein Ver­hält­nis zum Ratio­na­len“. Sein Ver­fas­ser, der Mar­bur­ger Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor Rudolf Otto (1869–1937), gehör­te zu den Pio­nie­ren der Reli­gi­ons­wis­sen­schaft. Er unter­nahm For­schungs­rei­sen in den Nahen und den Fer­nen Osten. Die Gegen­stän­de, die er davon mit­brach­te, bil­de­ten den Grund­stock für die Reli­gi­ons­kund­li­che Samm­lung in der Alten Land­gräf­li­chen Kanz­lei. Zum Werk Ottos wird es vom 4. bis 7. Okto­ber 2012 einen For­schungs­kon­gress am Fach­be­reich Evan­ge­li­sche Theo­lo­gie geben.

Otto ging davon aus, dass der Mensch „das Hei­li­ge“ erfah­ren kann und zwar als „das Ganz Ande­re“, als „Mys­te­ri­um“, das ihn erschau­dern lässt und ande­rer­seits fas­zi­niert. Weni­ger bekannt ist, dass Rudolf Otto auf der Grund­la­ge sei­ner Erkennt­nis­se über „das Hei­li­ge“ Über­le­gun­gen und kon­kre­te Kon­zep­te „Zur Erneue­rung und Aus­ge­stal­tung des Got­tes­diens­tes“ in Buch­form ver­öf­fent­lich­te. Die „Anbe­tung“ Got­tes soll­te auch in der christ­li­chen Lit­ur­gie beson­de­ren Aus­druck fin­den, und zwar als eigent­li­cher Höhe­punkt des Got­tes­diens­tes nach der Wort­ver­kün­di­gung in der Pre­digt. Otto schlug vor, dass die Gemein­de dabei, ange­lei­tet mit den Wor­ten „Der Herr ist in sei­nem hei­li­gen Tem­pel. Es sei stil­le vor ihm alle Welt“ (Haba­kuk 2,20), nie­der­kniet und im „schwei­gen­den Geden­ken“ inne­hält. Nach die­sem „schwei­gen­den Dienst“ erhebt sich die Gemein­de auf einen drei­fa­chen Glo­cken­schlag hin und betet gemein­sam das Vater­un­ser. Für die­sen Got­tes­dienst stand Otto modell­haft die Mar­bur­ger St.-Jost-Kapelle vor Augen, wo er ent­spre­chen­de lit­ur­gi­sche Ver­su­che in über­schau­ba­rer Run­de unter­nom­men hat­te. Ottos Arbeit in St. Jost wur­de übri­gens im Jahr 1936 vom Kir­chen­vor­stand der Luthe­ri­schen Pfarr­kir­che, zu der das Kapell­chen damals gehör­te, als „Wie­der­be­le­bung“ des got­tes­dienst­li­chen Lebens in St. Jost gewürdigt. 

Rudolf Otto: Zur Erneue­rung und Aus­ge­stal­tung des Got­tes­diens­tes, S. 98 f. (PDF)

Rudolf Otto such­te auch nach einem anschau­li­chen Zei­chen im Kir­chen­raum für Got­tes Gegen­wart, der sich die Gemein­de schwei­gend und dann anbe­tend näher­te. Ein Altar­kreuz war dazu weni­ger geeig­net, weil dies eben spe­zi­ell für Got­tes Offen­ba­rung in Jesus Chris­tus, den Sohn, steht. Otto ent­warf einen Raum, der ent­fernt an St. Jost erin­nert, doch wesent­lich wei­ter war. Er wird bestimmt von einem zen­tra­len Bild-Sym­bol, das zur Anbe­tung Got­tes führt. Die in Ottos Buch wie­der­ge­ge­be­ne Zeich­nung zeigt einen Chor­raum, an des­sen Ost­rand, über dem Altar auf einem gro­ßen, licht­durch­flu­te­ten Glas­fens­ter die Inschrift „Vater unser“ zu lesen ist. Im „schwei­gen­den Geden­ken“, beschlos­sen vom gemein­sa­men, wie eine Gebets­for­mel gespro­che­nen Vater­un­ser sah Rudolf Otto gleich­sam ein Sakra­ment, das „das Hei­li­ge“, näm­lich Got­tes Gegen­wart unmit­tel­bar erfahr­bar macht.

Wolf­gang Huber

Lite­ra­tur

Gottesdienste im Oktober 2012

Universitätskirche

Do 04.10. 19.00 Uhr mit Abendmahl in Form der Evangelische MesseMichae­lis­mes­se
Jablon­ski / Huber / Rustmeier
So 07.10. 18. nach Trinitatis 10.00 Uhr Elsas
Do 11.10. 18.45 Uhr
19.00 Uhr
Orgel­ves­per
mit Abendmahl in Form der Evangelische MesseHage
So 14.10. 19. nach Trinitatis 10.00 Uhr Huber
mit Taufe
Do 18.10. 18.45 Uhr
19.00 Uhr
Orgel­ves­per
mit Abendmahl in Form der Evangelische MesseDick­mann / Rustmeier
So 21.10. 20. nach Trinitatis 10.00 Uhr mit AbendmahlUni­ver­si­täts­got­tes­dienst mit besonderer Musik
Prof. Pinggéra
Do 25.10. 18.45 Uhr
19.00 Uhr
Orgel­ves­per
mit Abendmahl in Form der Evangelische MesseZim­mer­mann
So 28.10. 21. nach Trinitatis 10.00 Uhr Gei­ger

Kapelle St. Jost

Sa 06.10. 17.00 Uhr mit AbendmahlElsas
Sa 13.10. 17.00 Uhr Huber
Sa 20.10. 17.00 Uhr Nie­mann
Sa 27.10. 17.00 Uhr Gei­ger

St. Jakob, Begegnungszentrum „Auf der Weide“

Fr 05.10. 16.00 Uhr Lang­stein
Fr 19.10. 16.00 Uhr Nie­mann
mit Abendmahlmit Abend­mahl
mit Abendmahl in Form der Evangelische Messemit Abend­mahl in Form der Evan­ge­li­sche Messe
mit besonderer Musikmit beson­de­rer Musik

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