Preisverleihung im Rathaus der Stadt Mainz
Mit Stolz und großer Freude nahmen Mitglieder des Runden Tisches der Religionen aus Marburg am 9. November 2012 im Rathaus der Stadt Mainz einen mit 2000 Euro dotierten Preis für ihr Projekt „Friedensweg der Religionen 2011“ entgegen. Der Preis wurde verliehen vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz — gegen Extremismus und Gewalt“ (BfDT), einer Gründung der Bundesministerien des Innern und der Justiz aus dem Jahr 2000. Es zeichnet regelmäßig Initiativen und Projekte für vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement aus.
Cornelia Schmitz, stellvertretende Leiterin der Geschäftsstelle des BfDT, würdigte bei der Veranstaltung im Erfurter Zimmer des Rathauses, dass die Marburger Religionsgemeinschaften mit dem Friedensweg der Religionen öffentlich deutlich machten, dass sie trotz aller verbleibenden Unterschiede ein gemeinsames Ziel hätten: den äußeren und inneren Frieden zu fördern und zu bewahren, zu dem sie auf unterschiedliche Weise beitragen.
Der „Runde Tisch der Religionen“ in Marburg trifft sich seit 2006 mit Angehörigen verschiedener Religionen. Das Zielen der Initiatoren und Teilnehmer/innen ist es, Menschen verschiedener Religionen an einen Tisch zu bringen, Vorurteile abzubauen, interreligiösen Dialog zu fördern und so zu einem friedlichen Miteinander beizutragen. Zu den Teilnehmern zählen Angehörige der Bahá’í, des Buddhismus, des Christentums, des Islams und des Judentums. Der Runde Tisch dient dem gegenseitigen Kennenlernen, der interreligiösen Verständigung und damit dem Frieden in der Stadt Marburg. Die Treffen des Runden Tisches finden abwechselnd in der Synagoge, in der Moschee, im buddhistischen Shambhala-Zentrum, im Islamischen Kulturzentrum, in verschiedenen kirchlichen Häusern oder auch privat statt. Es gibt sowohl Gesprächsabende im kleinen Kreis als auch öffentliche Veranstaltungen wie Vorträge und Podiumsdiskussionen.
Der Friedensweg der Religionen in Marburg findet seit 2010 jährlich im Herbst statt. Er führt über fünf Stationen von der Moschee am Marbacher Weg über das Rathaus, wo sich die Bahá’í-Gemeinde präsentiert, die evangelische Universitätskirche, das buddhistische Shambhala-Zentrum in Weidenhausen bis hin zur Synagoge an der Liebigstraße. An den einzelnen Stationen präsentieren sich die jeweiligen Religionsgemeinschaften mit religiösen Texten und Gesang und informieren die interessierten Marburger Bürger. Gemeinsam gehen Gastgeber und Gäste aller Religionen den Friedensweg durch die Stadt und kommen dabei intensiv miteinander ins Gespräch.
Jörg Rustmeier
(Foto: v.l.n.r. Kelly Herndon, Bahá’í Marburg — Monika Bunk, Jüdische Gemeinde Marburg — Cornelia Schmitz, stellv. Leiterin des BfDT — Dietrich Hannes Eibach, ehem. Pfarrer der Universitätskirchengemeinde Marburg — Christine Heigl, Shambhala-Zentrum Marburg — Khadija Badi, Islamische Gemeinde Marburg — und Rahman Satti, Moderation / Jörg Rustmeier)