Die Not der Menschen sehen. Porträts aus dem Zweiten Weltkrieg
Nina klein

Vor 80 Jah­ren begann der Zwei­te Welt­krieg mit dem deut­schen Angriff gegen Polen; zwei Jah­re spä­ter folg­te der Über­fall auf die Sowjet­uni­on. Pfar­rer Kurt Reu­ber (1906–1944) muss­te als Trup­pen­arzt von Anfang an dabei sein. Reu­ber hat­te von 1931 bis 1933 an der Uni­ver­si­täts­kir­che sein Vika­ri­at absol­viert — bei Pfar­rer Karl Bern­hard Rit­ter, über den er auch zur Ev. Micha­els­bru­der­schaft gelang­te. Zuvor war Reu­ber Vikar in der Schwalm gewe­sen, wo er bei der Maler­ko­lo­nie Wil­lings­hau­sen sei­ne eige­ne Bega­bung als Maler und Zeich­ner entdeckte.

In den Kriegs­jah­ren konn­te Reu­ber sei­ne drei Pro­fes­sio­nen in den Dienst der Mit­mensch­lich­keit stel­len: als Seu­chen­arzt hat er auch Ange­hö­ri­gen der von Not und Tod betrof­fe­nen rus­si­schen und ukrai­ni­schen Zivil­be­völ­ke­rung gehol­fen. Er hat sich ihnen als Seel­sor­ger zuge­wandt, vie­le von ihnen gezeich­net und ihnen damit ent­ge­gen der poli­ti­schen Dok­trin ihre Wür­de und ihre Indi­vi­dua­li­tät bewahrt.

Viktor Malinowka.

Die­se Por­träts rus­si­scher und ukrai­ni­scher Men­schen, Sol­da­ten und Zivi­lis­ten, Grei­se und Kin­der, aus den Kriegs­jah­ren 1941 und 1942 sind eben­so bedeut­sam wie Reu­bers ‚Sta­lin­grad-Madon­na’, die spä­ter berühmt wur­de. Anders als vie­le der Por­trä­tier­ten selbst haben die­se Koh­le­zeich­nun­gen die Kriegs­zeit überlebt.

Wasili Spasenko

Eine klei­ne Aus­wahl von ihnen wird vom 30. August bis 19. Sep­tem­ber 2019 in der Uni­ver­si­täts­kir­che zu sehen sein. Eröff­net wird die Aus­stel­lung im Anschluss an den Got­tes­dienst (mit Dekan i.R. Jür­gen Ren­ner) am 29. August 2019 um 19.00 Uhr.

 

 

(Bil­der aus: Kurt Reu­ber, Ant­litz und Gestalt,
Kas­sel 1951)

 

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