Mennonitin in Manitoba/Kanada (Foto: werner22brigitte/pixabay)
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Genossinnen und Genossen, liebe Geschwister,
hiermit laden wir ein zum nächsten Termin unseres Arbeitskreises linker Christinnen und Christen am Dienstag, dem 14. November 2017 um 19.00 Uhr im Käte-Dinnebier-Saal, Bahnhofstraße 6 in 35039 Marburg. An diesem Abend werden wir einen Vortrag von Marie-Noëlle von der Recke über die Geschichte, Gegenwart und Theologie der Mennoniten und Friedenskirchen hören.
Gegen Ende des Reformationsjahres 2017 kommen wir nicht umhin, uns auch im AK linker Christinnen und Christen mit diesem Themengebiet zu befassen. In unzähligen öffentlichen Veranstaltungen wurden bereits hochspannende und unter Umständen bisher wenig bekannte Aspekte der Reformation besprochen, wie z.B. deren historisch-technischen Voraussetzungen oder politischen Auswirkungen, die Rolle der Frauen an ihr oder die Ausmaße des Antisemitismus im Werk Luthers.
Dass es neben — und in Opposition zu — den Reformbewegungen Luthers und Zwinglis auch Bewegungen gab, die heute als der „linke Flügel der Reformation” bezeichnet werden, ist nur selten im Fokus des Gesprächs. Jedoch sind gerade diese für linke Christinnen und Christen hochinteressant, da sie wichtige Wegbereiter späterer anarchistischer, sozialistischer und gewaltfreier Bewegungen waren. Die als Schwärmer und Täufer bezeichneten Gruppierungen beschäftigten sich mit bis heute aktuellen Themen — wie z.B. dem Verhältnis der Kirche zur Staatsmacht und der Wichtigkeit von Gewaltlosigkeit. Zu den Gruppen die aus dieser Radikalen Reformation hervorgegangen sind und sich bis heute gehalten haben gehören unter anderem die Mennoniten und die Friedenskirchen.
In diese Gruppierung wird uns die Referentin des Abends, Marie-Noëlle von der Recke, eine Einführung geben. Da sie Dozentin für Ethik, Altes und Neues Testament an der Mennonitischen Bibelschule Bienenberg und Generalsekretärin des Netzwerks „Church and Peace” war, wird ihr Vortrag neben der Geschichte der Radikalen Reformation einen Schwerpunkt auf die theologischen Feinheiten der Mennoniten und den momentanen Zustand der Friedensnetzwerke legen.
Wie auch an den anderen Abenden gilt diese Einladung ausdrücklich auch Personen, die keine Mitglieder in der Partei DIE LINKE oder einer kirchlichen Organisation sind, sondern allen, die Interesse am Zusammentreffen und Dialog dieser beiden Traditionen haben.
Wir grüßen geschwisterlich und solidarisch,
Theodor Sperlea und Eva Chr. Gottschaldt