„Frau Musika spricht: Die beste Zeit im Jahr ist mein, da singen alle Vögelein“, dichtete 1538 Martin Luther. Unter diesem Motto stehen zwei Veranstaltungen in der vorletzten Aprilwoche. Am Donnerstag, dem 21. April 2016 um 15.00 Uhr findet der Offene Nachmittag unter der Leitung von Gerold Vorrath statt. Alle sind herzlich eingeladen, beim „Frühlingskonzert – selbstgestrickt“ mitzumachen und vor allem mitzusingen.
Auch der Sonntag Kantate steht ab 11.00 Uhr in der Universitätskirche unter musikalischem Vorzeichen. Die Gemeinde ist zum Mitsingen eingeladen. Außerdem wird ein Klarinettentrio der Musikschulklasse von Bernd Becker mit Stücken von Wolfgang Amadeus Mozart und Georges Bizet die Gemeinde erfreuen.
„Die beste Zeit im Jahr ist mein, da singen alle Vögelein, Himmel und Erden ist der voll, viel gut Gesang, der lautet wohl.“
Am Sonntag, dem 17. April 2016 findet um 17:00 Uhr in den Räumen der ESG Marburg (Rudolf-Bultmann-Straße 4) eine Aufführung von Kabarett Karussell statt. Es handelt sich um ein Stück in Anlehnung an die Aufführungen, die 1944 im KZ Theresienstadt stattfanden, ein Theaterstück über die inhaftierten Schauspieler und Sänger im Ghetto Therezin.
Mitwirkende sind Yevgenia Freifeld, Anna Beliakina, Denis Bogdanov, Vadim Kantor, Boris Shafranski und Anna Ratushnikova (Frankfurt). Der gesprochene Text ist in russischer Sprache, die gesungenen Lieder sind die Originalstücke von 1944 auf deutsch. Für die deutschen Zuschauer wird am Eingang eine schriftliche Übersetzung aller gesprochenen russischen Texte ausgelegt.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Veranstaltet wird die Aufführung von der Jüdischen Gemeinde Marburg.
Unter dem Titel „Brandherd Syrien — hautnah” veranstaltet die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Marburg am Donnerstag, 7. April 2016, 19.30 Uhr, in der Jüdischen Gemeinde, Liebigstraße 21a einen Abend zur aktuellen Lage im syrischen Bürgerkrieg, zu dem alle Interessierten herzlich einladen möchte.
Referentin ist die aus der Türkei stammende syrisch-orthodoxe Christin Edibe Hertel. Da sie aus dem Grenzgebiet Türkei-Syrien-Irak stammt, wird sie sehr authentisch berichten. Frau Hertel hat Religionswissenschaften, Turkologie/Orientalistik und Theologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt studiert und mit dem Magister abgeschlossen. Heute ist sie Lehrbeauftragte an der Hochschule Fulda und der Theologischen Fakultät Fulda. Ihre Schwerpunkte sind Sprachen der Welt im Vergleich, Religionswissenschaftliche Themen z.B. Islam in Deutschland, die Rolle der Frau in verschiedenen Religionen, Leitung von interreligiösem Dialog in Fulda.Sie kümmert sich ehrenamtlich und mit großem Engagement um syrische Flüchtlinge in Fulda bzw.im gesamten Bundesgebiet.
Der Bürgerkrieg in Syrien fordert immer mehr Todesopfer, darunter Kinder und Frauen. Millionen syrische Bürger sind auf der Flucht vor dem Terror des Krieges. Es herrschen Angst, Terror, Mord und Totschlag in der Region, auch im benachbarten Irak, wo ebenso wie in Syrien die islamistische Terrororganisation „Islamischer Staat“ wütet. Die Städte und Dörfer, aber auch Kirchen und Klöster liegen in Schutt und Asche. Insbesondere die Christen in Syrien führen im Bürgerkrieg einen verlustreichen Überlebenskampf. Sie bildeten hier eine starke Minderheit von etwa zehn Prozent. Schon früh hat die große Gemeinde in Homs ihre Stadt verlassen müssen; die bekannte Bischofskirche wurde angegriffen und zerstört. Vor kurzem attackierten islamistische Terroristen das christliche Dorf Sadad in der Nähe von Homs, in dem viele christliche Flüchtlinge aus Homs aufgenommen worden waren.
Biblische Motive auf Ofenplatten des 16. Jahrhunderts
Eine Auswahl gusseiserner Ofenplatten des 16. Jahrhunderts führt die damals äußerst erfolgreiche Verwendung von biblischen Motiven zur Gestaltung der Alltagswelt plastisch vor Augen. Ab den 1530er Jahren nutzte eine neue Generation von Kunsthandwerkern den Fundus der Bibelillustrationen für religiöse Bildprogramme auf technisch weiterentwickelten Öfen.
Anlässlich des Themenjahres „Reformation – Bild und Bibel“ zeigt die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck einen wichtigen Ausschnitt aus der großen Themenvielfalt des künstlerischen Eisengusses. Wertvolle Einzelstücke der Marburger Sammlung werden nach mehr als zwei Jahrzehnten wieder öffentlich gezeigt und sowohl kunst- als auch kulturgeschichtlich erläutert. Gruppen von jeweils mehreren Exponaten stellen die Themen „Gesetz und Gnade“, „Aus dem Leben Jesu“, „Gleichnisse“, „Wundergeschichten“, „Frauenfiguren“ und „Das Jüngste Gericht“ vor.
Zur Ausstellung erscheint eine gleichnamige Publikation mit zahlreichen Abbildungen und Erläuterungen aus theologischer, religionswissenschaftlicher, historischer und kunsthistorischer Perspektive, herausgegeben von Stefanie Funck, Christoph Otterbeck und Eveline Valtink.
Laufzeit der Ausstellung:
15. Oktober 2015 — 10. April 2016