Pfarrer Dietrich Hannes Eibach verlässt die Universitätskirche
Vieles hat sich in den letzten 20 Jahren in der Universitätskirchengemeinde verändert. Die Universitätskirche aber ist dieselbe geblieben. Dies habe neulich ein Bekannter gemeint, sagte Pfarrer Eibach in seiner Abschiedspredigt am Sonntag Kantate. Er wisse nicht, ob er das gut finde. Denn letzte Nacht habe er einen Traum gehabt: Die Lahn sei über ihre Ufer getreten und habe den Fußboden der Kirche überschwemmt. Herr Schott (Feuerwehrmann und ehemaliger Vorsitzender des Kirchenvorstandes) habe mit seinem Team das Wasser abgepumpt. Die beschädigten Bänke seien entfernt, ein neuer heller Sandsteinboden verlegt und Stühle aufgestellt worden.
Diese Ausführungen sorgten für Erheiterung, weil schon seit vielen Jahren immer wieder die Entfernung der Kirchenbänke diskutiert wurde. Ein Vermächtnis an die Gemeinde und den Kirchenvorstand zum Abschied?
Auch sonst wurde noch einige Male herzlich gelacht in diesem sehr bewegenden und feierlichen Abschiedsgottesdienst, für den Kantor Gerold Vorrath an der Orgel und der Marburger Bachchor unter der Leitung von Nico Sokoli den musikalischen Rahmen setzen. Außerdem spielte der Saxophonist Ulrich Orth, der Bruder von Pfarrer Eibach. Susanne Hofacker vom Kirchenvorstand, Dekan Burkhard zur Nieden und Prof. Dr. Ulrike Wagner-Rau gaben Hannes Eibach den Abschiedssegen.
Anschließend wurde auf der Orgelempore mit Sekt, Snacks, Grußworten und einem lockeren Programm weiter gefeiert. Dabei wurde wieder herzlich gelacht, aber auch manche Träne vergossen. Gemeindeglieder sowie Vertreter der katholischen Kirche und der Marburger Religionsgemeinschaften würdigten ihn und seine Arbeit. Pfarrer Eibach hat viel bewegt in den letzten 20 Jahren, nicht nur in der Universitätskirchengemeinde, sondern darüber hinaus in der ganzen Stadt. Er geht nun ans Predigerseminar in Hofgeismar, wo er für die Fortbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer in den ersten Amtsjahren zuständig sein wird. Hier in Marburg werden wir ihn und seine kluge und offene, den Menschen zugewandte Art vermissen.
Jörg Rustmeier
(Fotos: Jörg Rustmeier)