Vortrag und Diskussion mit Professor Wolfgang Benz, Berlin
Das Gespräch und auch die Auseinandersetzung zwischen Religionen erfordert Einfühlung, Offenheit, Mut, Selbstkritik – vor allem aber Kenntnisse und Unterscheidungsvermögen. Es gilt, unterscheiden zu lernen zwischen subjektiver Wahrnehmung, gängiger Meinung, vielschichtiger Wirklichkeit und schlichtem Vorurteil. Gerade, wenn eine religiöse Hauptrichtung mit bestimmten nationalen oder sozialen Herkünften in Verbindung gebracht wird, können voreilige Schlussfolgerungen aus Gehörtem oder Vermutetem allzu leicht in Vorurteile oder gar Rassismus umschlagen (oder auch gezielt dorthin geführt werden). Wie man das erkennt, wie es funktioniert und wie man es vermeidet – das kann der Vergleich und die Unterscheidung zwischen Antisemitismus und Islamophobie erhellen.
Professor Wolfgang Benz, langjähriger Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin, hat im Jahr 2008 eine viel beachtete Tagung zu diesem Thema geleitet. (Benz, Wolfgang [Hrsg.], Islamfeindschaft und ihr Kontext: Dokumentation der Konferenz „Feindbild Muslim — Feindbild Jude“, Berlin 2009.)
Er wird seine Thesen vortragen und zur Diskussion stellen am
22. Juni 2011, 19.30 Uhr im Stadtverordnetensitzungssaal in der Barfüßerstraße
Veranstalter: Antifaschistischer Ratschlag, Jüdische Gemeinde, Muslimische Gemeinde, Runder Tisch der Religionen, Zentrum für Konfliktforschung