Festwochenende: Neue Torahrolle und 10 Jahre neue Synagoge

Neue Torahrolle 2010

Ein­brin­gung der neu­en Torahrol­le 2010 (Foto: Rolf K. Wegst)

Dank der groß­zü­gi­gen Spen­den, die der För­der­ver­ein ein­ge­wor­ben hat, konn­te die Jüdi­sche Gemein­de Mar­burg in die­sem Jahr ihre zwei­te neue Torahrol­le erwer­ben. In Anbe­tracht des Alters der bis­her genutz­ten Torahrol­len von ca. 170 Jah­ren, wird es die letz­te neue Torah für lan­ge Zeit sein, es steht uns also ein nahe­zu his­to­ri­sches Ereig­nis bevor.

Sofer (Torahschreiber) « Der Sofer (Torah­schrei­ber) bei sei­ner Arbeit mit Tusche und Federkiel

Am Sonn­tag, 29. Novem­ber 2015, betei­li­gen sich der schei­den­de und der künf­ti­ge Ober­bür­ger­meis­ter, Egon Vau­pel und Dr. Tho­mas Spies, gemein­sam am tra­di­tio­nel­len Fer­tig­schrei­ben der Torahrol­le und am Ein­brin­gen der neu­en Torah in die Gemein­de. Dazu begrü­ßen wir vie­le wei­te­re Gäs­te aus Poli­tik, Reli­gio­nen und Gesell­schaft; auch für musi­ka­li­sche Bei­trä­ge ist gesorgt. Beginn der Fest­lich­keit ist um 15.00 Uhr im Staats­ar­chiv am Friedrichsplatz.

TorahEin Teil des letz­ten Abschnitts der neu­en Torahrol­le, der noch fer­tig­ge­stellt wer­den wird »

Die­sen beson­de­ren und freu­di­gen Anlass ver­bin­den wir mit einer Fei­er des 10. Geburts­ta­ges der neu­en Syn­ago­ge in der Lie­big­stra­ße 21a. Das Pro­gramm hier­zu beginnt bereits am Frei­tag, 27. Novem­ber 2015 um 19.00 Uhr mit dem Got­tes­dienst zum Emp­fang des Schab­bat, in dem Die Drei Kan­to­ren zu Gast sind und das Gebet musi­ka­lisch beglei­ten. Es han­delt sich um die drei Israe­lis Ido Ben-Gal (Tenor), Amnon See­lig (Bari­ton) und Assaf Levi­tin (Bass), die heu­te in Ber­lin leben und eine Mischung jüdi­scher Lit­ur­gie und israe­li­scher Vir­tuo­si­tät bie­ten. Am Sams­tag um 10.00 Uhr schließt sich ein wei­te­rer, musi­ka­li­scher Got­tes­dienst zum Schab­bat an. Bei­de Gebe­te beschlie­ßen wir mit einem gemein­sa­men Imbiss und Zusam­men­sein. Am Sams­tag­abend um 19.00 Uhr lädt die Jüdi­sche Gemein­de zu einem öffent­li­chen Kon­zert­abend in die Syn­ago­ge ein. Die Drei Kan­to­ren kon­zer­tie­ren zusam­men mit der Kan­to­rin Aviv Wein­berg mit einem schwung­vol­len Programm.

Hier noch ein­mal im Überblick:

Frei­tag 27.11. 19.00 Uhr Kab­ba­lat Schab­bat – mit den Drei Kan­to­ren
(anschlie­ßend gemein­sa­mer Imbiss und israe­li­scher Wein)
Sams­tag 28.11. 10.00 Uhr Schab­bat­got­tes­dienst – mit den Drei Kan­to­ren
anschlie­ßend gemein­sa­mer Kid­dusch (Zusam­men­sein bei Kaf­fee und Kuchen)
Sams­tag 28.11. 19.00 Uhr Syn­ago­gen­kon­zert mit den Drei Kan­to­ren und Kan­to­rin Aviv Wein­berg (Kar­ten an der Abendkasse)
Sonn­tag 29.11. 15.00 Uhr Fer­tig­schrei­ben und Ein­brin­gung der neu­en Torahrol­le, Beginn im Staats­ar­chiv, Friedrichsplatz

Wir laden Sie sehr herz­lich zu die­sem beson­de­ren Wochen­en­de ein und wür­den uns freu­en, Sie zahl­reich bei uns begrü­ßen zu können!

Moni­ka Bunk
stellv. Vor­sit­zen­de der Jüdi­schen Gemein­de Marburg

Ewigkeitssonntag: Ins Paradies geleite dich der Engel Chor

Ewigkeitssonntag

Am 22. Novem­ber 2015 ab 11.00 Uhr in der Uni­ver­si­täts­kir­che fei­ern wir Got­tes­dienst zum Ewig­keits­sonn­tag und geden­ken der ver­stor­be­nen Gemein­de­glie­der des ver­gan­ge­nen Jah­res. Wir nen­nen vor Gott ihre Namen und zün­den jeweils eine Ker­ze für sie an. Unse­re Scho­la singt Lie­der des Tros­tes und der Hoff­nung. Ange­hö­ri­ge und Freun­de der Ver­stor­be­nen sind beson­ders zu die­sem Got­tes­dienst ein­ge­la­den. (Foto: Jörg Rustmeier)

Gedenken mit der Feuerwehr in St. Jost

Feuerwehr vor St. Jost

Gott sei Dank, nur eine Übung der Feu­er­wehr vor St. Jost! (Foto: Wolf­gang Huber)

Am Vor­abend des Ewig­keits­sonn­tags, am 21. Novem­ber ab 17.00 Uhr, wol­len wir in der Wochen­schluss­an­dacht gemein­sam mit der Feu­er­wehr an die Men­schen den­ken, die in die­sem Jahr von Unglücks­fäl­len getrof­fen wur­den, aber auch an die Men­schen, die sich ein­set­zen, um zu hel­fen. Herz­li­che Einladung!

Runder Tisch der Religionen: Multireligiöse Räume

Runder Tisch der Religionen im Historischen Rathaussaal

Deutsch­land ist reli­gi­ös viel­fäl­ti­ger gewor­den. Der Wunsch nach adäqua­ten Gebets- und Andachts­mög­lich­kei­ten wächst. In Insti­tu­tio­nen wie Flug­hä­fen, Uni­ver­si­tä­ten oder Kran­ken­häu­sern, aber auch im Stadt­teil kön­nen inter- und mul­ti­re­li­giö­se Räu­me eine Mög­lich­keit sein, den unter­schied­li­chen Bedürf­nis­sen Rech­nung zu tragen.

Am Diens­tag, dem 17. Novem­ber 2015 ab 19.30 Uhr lädt der Run­de Tisch der Reli­gio­nen in den His­to­ri­schen Rat­haus­saal zum Gesprächs­abend mit Prof. Dr. Tho­mas Erne ein. Prof. Erne, Lei­ter des Insti­tuts für Kir­chen­bau und kirch­li­che Kunst der Gegen­wart an der Phil­ipps-Uni­ver­si­tät, wird die Gäs­te in das The­ma einführen.

Gottesdienst mit Gedenken an die Opfer von Paris
Sonja Mahr / pixelio.de Herz­lich

möch­ten wir ein­la­den zum Got­tes­dienst MORGEN, 11.00 Uhr, Uni­ver­si­täts­kir­che, am Volks­trau­er­tag (15. Novem­ber 2015) mit Geden­ken an die Opfer des Ter­rors in Paris und der Gewalt über­all auf der Welt.

Wir bit­ten Gott um Frieden.

 

Am Mon­tag (16. Novem­ber 2015) fin­det um 18.00 Uhr auf dem Markt­platz vor dem Mar­bur­ger Rat­haus eine Mahn­wa­che mit Ker­zen statt.

(Foto: Son­ja Mahr / pixelio.de)

Konzert: Saltarello spielt Heinrich Schütz

Saltarello 2015

Frauenarbeit im Kirchenkreis Marburg: Gott zwischen den Kochtöpfen

Teresa von Avila

Cand­le­light-Din­ner
zum 500. Geburts­tag von
Tere­sa von Avila

Frei­tag, 13. Novem­ber 2015, 19.30 Uhr
Bür­ger­haus Niederwalgern
(Berg­stra­ße 3)

In Spa­ni­en kennt sie jede/r.
Ihre Tex­te ste­hen in den Schul­bü­chern, neben Jako­bus gilt sie als Patro­nin des Lan­des. 19 Klös­ter hat sie gegrün­det, vie­le Bücher geschrie­ben. Sie wird als Hei­li­ge ver­ehrt und ist die ers­te Frau, die von der katho­li­schen Kir­che als „Kir­chen­leh­re­rin“ aner­kannt wor­den ist.

Gleich­zei­tig lebt sie ihren Glau­ben ganz prak­tisch, mit­ten im Alltag.
„Es kommt nicht dar­auf an, viel zu den­ken, son­dern viel zu lie­ben. Dar­um tut das, was am meis­ten Lie­be in Euch erweckt“. Und als ihre Mit­schwes­tern sich bekla­gen, dass sie nicht genü­gend Zeit haben, in der Kir­che zu beten, da ruft sie ihnen zu: „Auf mei­ne Töch­ter, es gibt kei­nen Grund zum Trau­rig­sein! Wenn der Gehor­sam euch viel äuße­re Tätig­keit abver­langt, dann wisst, falls es sich um die Küche han­delt, dass Gott auch zwi­schen den Koch­töp­fen zuge­gen ist“

Wir möch­ten Ihnen die­se inter­es­san­te Frau vor­stel­len – auch im Dia­log mit einer ande­ren Frau, die zur glei­chen Zeit in Deutsch­land leb­te und einen ganz ande­ren Weg ein­ge­schla­gen hat: Katha­ri­na von Bora.

Bei einem köst­li­chen Sup­pen­büf­fet wer­den wir uns stär­ken und Zeit haben, für Gespräch und Aus­tausch miteinander!

Es freu­en sich auf Sie:
Das Vor­be­rei­tungs­team aus Nie­der­wal­gern und dem Kir­chen­kreis mit
Pfar­re­rin Andrea Wöllenstein

Laternenumzug zu Schotts Remise

Laternenumzug

Am 11. Novem­ber 2015 ab 16.30 Uhr laden wir zum Later­nen­um­zug ein. Er wird von der Krab­bel­grup­pe unter der Lei­tung von Sabi­ne Meyf­arth und Susan­ne Hof­acker vor­be­rei­tet und von zwei Kin­der­grup­pen unter­stützt. Wir begin­nen um 16.30 Uhr mit einer Andacht in der Kapel­le St. Jost. Im Anschluss lau­fen wir durch Wei­den­hau­sen zur Remi­se von Lothar Schott. Dort kön­nen wir uns bei Würst­chen und Punsch stär­ken. (sh) (Foto: Susan­ne Hofacker)

77. Gedenken der Reichspogromnacht 1938
Die Gedenk­stun­de fin­det am Mon­tag, dem 9. Novem­ber 2015 ab 19.00 Uhr im Gar­ten des Geden­kens an der Uni­ver­si­täts­stra­ße statt.
Die Mar­bur­ger Syn­ago­ge an der Uni­ver­si­täts­stra­ße in der Nacht vom 9. auf den 10. Novem­ber 1938

Reichspogromnacht Marburg

Gar­ten des Gedenkens

Trude Simonsohn liest noch einmal in der Synagoge

Noch ein Glück

Noch ein Glück. Erinnerungen“
Lesung aus den Memoi­ren der Holo­caust-Über­le­ben­den Tru­de Simonsohn
am Sonn­tag, 8. Novem­ber 2015, ab 15.00 Uhr, Syn­ago­ge Marburg

Ach­tung: Die Lesung muss aus per­sön­li­chen Grün­den ver­scho­ben wer­den. Neu­er Ter­min ist Mitt­woch, 27. Janu­ar 2016, ab 17.00 Uhr — dann im His­to­ri­schen Rat­haus­saal der Stadt Marburg.

Die Ver­an­stal­tung geht auf ein Ver­spre­chen zurück, das Tru­de Simon­sohn, 94 Jah­re alt, und Eli­sa­beth Abend­roth bei der rest­los über­füll­ten Lesung am 8. Mai die­ses Jah­res den drau­ßen War­ten­den gege­ben hat. Die Lesung wird vom Fach­dienst Kul­tur der Stadt in Koope­ra­ti­on mit der Jüdi­schen Gemein­de, der Gesell­schaft für Christ­lich-Jüdi­sche Zusam­men­ar­beit sowie dem Ver­ein Kul­tu­rel­le Aktion/Strömungen ver­an­stal­tet. Tru­de Simon­sohn zählt zu den letz­ten Holocaust-Zeitzeuginnen.

Noch ein Glück. Erin­ne­run­gen“ – so lau­tet der Titel der Auto­bio­gra­phie von Tru­de Simon­sohn, die gemein­sam mit der Frank­fur­ter Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin Eli­sa­beth Abend­roth ihre Erin­ne­run­gen an den Holo­caust nie­der­ge­schrie­ben hat. Über ihr ereig­nis­rei­ches Leben trägt die mitt­ler­wei­le 94-jäh­ri­ge Ausch­witz-Über­le­ben­de in der Jüdi­schen Gemein­de in Mar­burg vor. Die Autoren­le­sung bei der auch Eli­sa­beth Abend­roth, Toch­ter des bekann­ten Mar­bur­ger Poli­tik­wis­sen­schaft­lers Wolf­gang Abend­roth, anwe­send sein wird, wird vom Fach­dienst Kul­tur in Koope­ra­ti­on mit der Jüdi­schen Gemein­de, der Gesell­schaft für Christ­lich-Jüdi­sche Zusam­men­ar­beit sowie dem Ver­ein Kul­tu­rel­le Aktion/Strömungen veranstaltet.

Tru­de Simon­sohn, 1921 im mäh­ri­schen Ölmütz gebo­ren, zählt zu den letz­ten Holo­caust-Zeit­zeu­gen. Ihren Vater ver­lor sie im KZ Dach­au, ihre Mut­ter in Ausch­witz. Sie selbst wur­de im Juni 1942 wegen angeb­li­chen Hoch­ver­rats inhaf­tiert, ins Ghet­to nach The­re­si­en­stadt gebracht und schließ­lich nach Ausch­witz depor­tiert. Doch Tru­de Simon­sohn hat­te Glück und ent­kam der Mas­sen­ver­nich­tung der Juden knapp, was sie unter ande­rem ihrem akti­ven Ein­satz in der jüdi­schen Jugend­ar­beit zu ver­dan­ken hat­te. Auch heu­te noch enga­giert sie sich aktiv für den Erhalt von Erin­ne­run­gen, berich­tet Jugend­li­chen deutsch­land­weit von ihrem Über­le­bens­schick­sal und spricht somit stell­ver­tre­tend für Mil­lio­nen ermor­de­te Lei­dens­ge­fähr­ten. Tru­de Simon­sohn lebt seit 1955 in Frank­furt und wur­de nach dem Krieg zu einer der bedeu­tends­ten Per­sön­lich­kei­ten der Jüdi­schen Gemein­de in Frankfurt.

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