700 Jahre Judentum in Marburg wird dieses Jahr gefeiert — die Marburger Musikfreunde feiern mit. Das jüdische Leben war und ist ein wichtiger Bestandteil in Geschichte und Kultur der Stadt Marburg und hat mannigfache Facetten. Eine, die musikalische, wird nun in der Reihe „Marburger Schlosskonzerte” erlebbar.
Die weltbekannte Klarinettistin Shirley Brill spielt mit dem illustren Berliner Oberon Trio unter dem Motto „Hebräische Variationen”, die Werke dreier jüdischer Komponisten.
Marburger Schlosskonzerte: „Hebräische Variationen“
Oberon Trio und Shirley Brill, Klarinette
Kooperationskonzert mit der Jüdischen Gemeinde Marburg anlässlich des Jubiläums „700 Jahre Judentum in Marburg“
Sonntag, 27. August 2017, 18 Uhr
im Fürstensaal des Landgrafenschlosses Marburg
Shirley Brill erhielt ihre Ausbildung zunächst bei Yitzhak Katzap in Israel und studierte später bei Sabine Meyer an der Musikhochschule Lübeck sowie bei Richard Stoltzman am New England Conservatory in Boston, USA. Ihre solistische Karriere begann sie mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta. Seither konzertierte sie als Solistin mit zahlreichen internationalen Orchestern, wie etwa mit dem Deutschen Symphonieorchester in der Berliner Philharmonie, den Hamburger Symphonikern unter der Leitung von Jeffrey Tate, dem Jerusalem Symphony Orchestra uvm. Zuletzt war sie mit den Münchner Symphonikern in der Philharmonie im Gasteig zu hören.
Regelmäßig ist Shirley Brill zu Gast bei internationalen Musikfestivals. Sie musizierte zusammen mit Musikern wie Daniel Barenboim, Sabine Meyer, Emmanuel Pahud, Janine Jansen, Tabea Zimmermann, dem Jerusalem String Quartet, dem Fauré Klavierquartett und dem Trio di Clarone. 1999 gründete sie mit dem Pianisten Jonathan Aner das Duo Brillaner. Das Duo trat in zahlreichen Konzerten in Europa (Berliner Philharmonie), den USA (Carnegie Hall), in Asien, Australien und in ihrem Heimatland Israel auf.
Seit 2009 ist Shirley Brill Soloklarinettistin des von Daniel Barenboim geleiteten West-Eastern Divan Orchestra. Im Jahr 2010 durfte sie im Namen des Orchesters den Preis des Westfälischen Friedens entgegennehmen.
Shirley Brill widmet sich auch der Lehrtätigkeit: So unterrichtete sie bereits im Rahmen des Yellow Barn Festivals (USA) und gab Meisterkurse an Konservatorien und Universitäten in Australien, Kanada, Italien, Tschechien, Polen, in der Schweiz und Israel. Ab 2012 war Shirley Brill Gastprofessorin an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” Berlin. 2016 folgte eine Lehrtätigkeit an der Barenboim-Said Akademie.
Im 2006 gegründeten Oberon Trio verbinden sich drei Musiker, die sich höchst erfolgreich in der internationalen Musikszene etabliert haben, zu einer faszinierenden Einheit: die als Kammermusikerin, Konzertmeisterin und Solistin gefragte Geigerin Henja Semmler, die Cellistin Antoaneta Emanuilova mit ihrer regen Konzert- und Unterrichtstätigkeit sowie zahlreichen Engagements als Solocellistin führender Orchester und der Pianist Jonathan Aner, Professor für Klavierkammermusik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Diese drei Künstler teilen ihre Leidenschaft für die Kammermusik und für das Klaviertrio-Repertoire — und sie teilen diese auch mit ihren Zuhörern, die sie „mit transparentem Spiel, Poesie und Klangfülle verzaubern” (Garmisch-Partenkirchner Tagblatt).
Das Oberon Trio hat es sich zur Aufgabe gemacht, neben den etablierten Meisterwerken der Klaviertrioliteratur auch das unbekanntere Repertoire zur Aufführung zu bringen. Dabei sollen die frühesten Beispiele dieser Besetzung, wie etwa die Klaviertrios von Carl Philipp Emanuel Bach oder die frühen Trios Joseph Haydns, ebenso zur Geltung kommen wie Werke zeitgenössischer Komponisten. Ein besonderes Anliegen des Oberon Trios ist es, mehr Nähe zwischen Publikum und Künstlern zu schaffen. Dabei gewährt das Ensemble seinen Zuhörern u.a. durch die Moderation von Konzerten oder dem Verfassen eigener Werkbeschreibungen Einblicke in den Prozess und den Hintergrund der jeweiligen musikalischen Interpretation.
Programm
- Joachim Stutschewsky (1891–1982): Chassidische Fantasie
- Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847): Trio d‑Moll op. 49
Molto Allegro agitato
Andante con moto tranquillo
Scherzo – Leggiero e vivace
Finale – Allegro assai appassionato - Walter Rabl (1873–1949): Quartett Es-Dur op. 1
Allegro moderato
Adagio molto
Andantino un poco mosso
Allegro con brio
Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen, Eintrittspreise:
• Normalpreis: 20,– (+2 € VVK-Gebühr)
• Vereinsmitglieder/Schwerbehinderte: 15,– € (+1,50 € VVK-Gebühr)
• SchülerInnen (ab 14 J.)/Studierende/Auszubildende: 10,– € (+1 € VVK-Gebühr)
• Kinder/Jugendliche bis 14 J. frei