„Noch ein Glück. Erinnerungen“
Lesung aus den Memoiren der Holocaust-Überlebenden Trude Simonsohn
am Freitag, 8. Mai 2015, 15.00 Uhr, Synagoge Marburg
„Noch ein Glück. Erinnerungen“ – so lautet der Titel der Autobiographie von Trude Simonsohn, die gemeinsam mit der Frankfurter Sozialwissenschaftlerin Elisabeth Abendroth ihre Erinnerungen an den Holocaust niedergeschrieben hat. Über ihr ereignisreiches Leben trägt die mittlerweile 94-jährige Auschwitz-Überlebende in der Jüdischen Gemeinde in Marburg vor. Die Autorenlesung bei der auch Elisabeth Abendroth, Tochter des bekannten Marburger Politikwissenschaftlers Wolfgang Abendroth, anwesend sein wird, wird vom Fachdienst Kultur in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sowie dem Verein Kulturelle Aktion/Strömungen veranstaltet.
Trude Simonsohn, 1921 im mährischen Ölmütz geboren, zählt zu den letzten Holocaust-Zeitzeugen. Ihren Vater verlor sie im KZ Dachau, ihre Mutter in Auschwitz. Sie selbst wurde im Juni 1942 wegen angeblichen Hochverrats inhaftiert, ins Ghetto nach Theresienstadt gebracht und schließlich nach Auschwitz deportiert. Doch Trude Simonsohn hatte Glück und entkam der Massenvernichtung der Juden knapp, was sie unter anderem ihrem aktiven Einsatz in der jüdischen Jugendarbeit zu verdanken hatte. Auch heute noch engagiert sie sich aktiv für den Erhalt von Erinnerungen, berichtet Jugendlichen deutschlandweit von ihrem Überlebensschicksal und spricht somit stellvertretend für Millionen ermordete Leidensgefährten. Trude Simonsohn lebt seit 1955 in Frankfurt und wurde nach dem Krieg zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt.
Der Eintritt ist frei.