Jüdisch-christliches Bibelgespräch
Am 7. März wurde die Woche der Brüderlichkeit eröffnet. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Verlorene Maßstäbe“. Dazu gibt es am Montag, dem 8. März um 19.00 Uhr in der Synagoge in der Liebigstraße ein jüdisch-christliches Bibelgespräch. Amnon Orbach und Hannes Eibach sprechen über den Bruch des Bundes und seine Erneuerung (Exodus 32–34).
Vortrag: „Judenbilder in unseren Kirchen“
am 11. März um 19.00 Uhr im Historischen Rathaussaal
Referent : Michael Winkelmann (OStR/ Diplomtheologe aus Warburg)
Das Verhältnis zum Judentum ist in Theologie und Kirche seit 1945 Gegenstand zahlreicher Erklärungen, die um ein neues Verständnis der jüdischen Wurzel des Christentums bemüht sind. Gleichzeitig aber werden in unseren Kirchen vielerorts Bilder von Juden präsentiert, die ein altes Feindbild konservieren.
So kann man nach wie vor Juden als Mörder Jesu abgebildet finden. In fratzenhafter Verzerrung werden sie als Fremde oder gar Tiere dargestellt und vermitteln dem Betrachter, dass das jüdische Volk vom Heil ausgeschlossen ist. Auch die christliche Vereinnahmung der hebräischen Bibel als vermeintliche Vorbereitung des Neuen Bundes wird durch die Ikonographie belegt. So stellt in vielen Kirchen die Ikonographie ein Gegenprogramm zu den offiziellen Verlautbarungen dar, das das alte Stereotyp in weiten Bevölkerungskreisen weiter tradiert und antijüdische Ressentiments weiter belebt.
Michael Winkelmann stellt in seinem Vortrag Beispiele dieser antijüdischen und antisemitischen Bilder vor und präsentiert damit das Zwischenergebnis seiner Dokumentation über die Darstellung von Juden in Kirchen des Hochstiftes Paderborn.