Woche der Brüderlichkeit 2010

Innenraum der Synagoge

Jüdisch-christliches Bibelgespräch

Am 7. März wur­de die Woche der Brü­der­lich­keit eröff­net. Sie steht in die­sem Jahr unter dem Mot­to „Ver­lo­re­ne Maß­stä­be“. Dazu gibt es am Mon­tag, dem 8. März um 19.00 Uhr in der Syn­ago­ge in der Lie­big­stra­ße ein jüdisch-christ­li­ches Bibel­ge­spräch. Amnon Orbach und Han­nes Eibach spre­chen über den Bruch des Bun­des und sei­ne Erneue­rung (Exodus 32–34).

Vortrag: „Judenbilder in unseren Kirchen“
am 11. März um 19.00 Uhr im Historischen Rathaussaal

Refe­rent : Micha­el Win­kel­mann (OStR/ Diplom­theo­lo­ge aus Warburg)

Das Ver­hält­nis zum Juden­tum ist in Theo­lo­gie und Kir­che seit 1945 Gegen­stand zahl­rei­cher Erklä­run­gen, die um ein neu­es Ver­ständ­nis der jüdi­schen Wur­zel des Chris­ten­tums bemüht sind. Gleich­zei­tig aber wer­den in unse­ren Kir­chen vie­ler­orts Bil­der von Juden prä­sen­tiert, die ein altes Feind­bild konservieren.

So kann man nach wie vor Juden als Mör­der Jesu abge­bil­det fin­den. In frat­zen­haf­ter Ver­zer­rung wer­den sie als Frem­de oder gar Tie­re dar­ge­stellt und ver­mit­teln dem Betrach­ter, dass das jüdi­sche Volk vom Heil aus­ge­schlos­sen ist. Auch die christ­li­che Ver­ein­nah­mung der hebräi­schen Bibel als ver­meint­li­che Vor­be­rei­tung des Neu­en Bun­des wird durch die Iko­no­gra­phie belegt. So stellt in vie­len Kir­chen die Iko­no­gra­phie ein Gegen­pro­gramm zu den offi­zi­el­len Ver­laut­ba­run­gen dar, das das alte Ste­reo­typ in wei­ten Bevöl­ke­rungs­krei­sen wei­ter tra­diert und anti­jü­di­sche Res­sen­ti­ments wei­ter belebt.

Micha­el Win­kel­mann stellt in sei­nem Vor­trag Bei­spie­le die­ser anti­jü­di­schen und anti­se­mi­ti­schen Bil­der vor und prä­sen­tiert damit das Zwi­schen­er­geb­nis sei­ner Doku­men­ta­ti­on über die Dar­stel­lung von Juden in Kir­chen des Hoch­stif­tes Paderborn.

 

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