Fotos: Jörg Rustmeier
„Da liegt sie, die große Pastete,
die weite Landschaft vor mir,
Herr Winter, der wack’re Konditor,
versah sie mit Schmuck und Zier.“
So schrieb der österreichische Volksdichter Franz Stelzhamer. Da lag sie vor uns, die große weiße Pastete. Wir hatten allen Grund, den wack’ren Konditor für sein Werk zu loben auf unserer Winterwanderung von Caldern nach Marburg. Wir – sieben Männer der Männergruppe, die monatlich am ersten Donnerstag um 20 Uhr im Kerner am Lutherischen Kirchhof zusammenkommt, und eine Hündin namens Sally – hatten uns am Morgen des 16. Januar aufgemacht und waren mit dem Nahverkehrszug vom Marburger Hauptbahnhof nach Caldern gefahren. Hier besuchten wir zunächst die spätromanische ehemalige Klosterkirche, die bereits 1235 erstmals urkundlich erwähnt worden war.
Über weißgedeckte Felder und schneeverzierte Wälder ging es weiter bis zur Schutzhütte im Elnhäuser Grund, wo wir bei Frühstück und heißen Getränken rasteten. Wir wanderten weiter über den Stackelberg, durch Elnhausen bis zur Dammühle. Dort kehrten wir zur Mittagszeit ein und stärkten uns mit Gemüseeintopf, Knödel und Waldpilzen. Danach traten wir den letzten Teil unser Route an, besichtigten die Marienkirche in Wehrshausen mit ihrem spätgotischen Chor und wanderten am Sellhof vorbei über den Dammelsberg bis zum Marburger Schloss, wo bei Einbruch der Dunkelheit unser gemeinsamer Weg endete. Wir hatten gut 14 Kilometer mit Eindrücken einer wunderbaren Winterlandschaft und vielen guten Gesprächen zurückgelegt.
Die nächsten Tagesprojekte sind schon angedacht: Wir wollen auf traditionelle Weise Brot backen und Bier brauen und dabei der Spiritualität dieser uralten Handwerke nachgehen. Neue Männer in jedem Alter sind uns dabei herzlich willkommen!
Jörg Rustmeier