Vor 100 Jahren, am 1. Februar 1925, trat Karl Bernhard Ritter (1890–1968) seine Pfarrstelle an der Universitätskirche Marburg an. Er hat bei der Renovierung 1926/27 nicht nur den Kirchenraum völlig neu gestaltet, sondern auch das gottesdienstliche Leben der Kirchengemeinde dauerhaft geprägt. Ritter engagierte sich stark in der liturgischen und ökumenischen Bewegung. Er setzte deren Impulse in die Praxis um. Mit gleichgesinnten Mitstreitern stiftete er 1931 die Evangelische Michaelsbruderschaft, die an einer spirituellen und liturgischen Erneuerung der Kirche arbeitet. Von 1933 bis 1945 bewährte sich Ritter als mutiger Kämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er war ein Mitbegründer der Bekennenden Kirche und eine ihrer Führungsgestalten. Nach 1945 versuchte Ritter die kirchlichen Strukturen Marburgs den Erfordernissen der Zeit anzupassen. Bei der Gemeindearbeit und mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen ging es ihm vor allem darum, neue geistliche Orientierung zu geben.
100 Jahre, nachdem Pfarrer Karl Bernhard Ritter im Jahr 1925 seinen Dienst an der Universitätskirche antrat, widmet sich der Konvent Hessen der Evangelischen Michaelsbruderschaft (zu deren Gründern er 1931 gehörte) dem eindrucksvollen Wirken Ritters für die Marburger Gemeinden und die Ökumene, die er immer im Blick hatte. Wir treffen uns am 15. März 2025 bei St. Jost:
12 Uhr Abendmahlsgottesdienst (Evangelische Messe) in der Kapelle.
15 Uhr Vortrag und Gespräch im Gemeinderaum: Karl Bernhard Ritter, die Kirche und die Politik 1925 bis 1935 (mit Pfarrer Wolfgang Huber).
17 Uhr Abschluss mit der Wochenschlussandacht in der Kapelle St. Jost.
Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen!