Am letzten Augusttag feierten wir gemeinsam mit der Zahlbachgemeinde wieder das St.-Jost-Fest. Auftakt war ein Familiengottesdienst in der St.-Jost-Kapelle, in dem es um das „Geheimnis des Olivenbaumes“ ging.
Im Verlauf des Gottesdienstes konnten alle Gottesdienstteilnehmende Zettel an die Zweige eines Olivenbaumes hängen, auf denen sie aufgeschrieben hatten, was ihnen im Leben Halt gibt, wo sie verwurzelt sind und was sie in schwierigen Zeiten wieder stark macht. Die Favoriten waren: Mein Glaube, meine Familie, Gott, Freunde und Freundinnen, Jesus Christus, Liebe und Hoffnung. Anschließend feierten Jung und Alt bei hochsommerlichen Temperaturen ein fröhliches Fest. Herr Scharf von der Zahlbachgemeinde stand wieder hinter dem Grill, die Konfirmanden buken frische Waffeln, es gab einen Info-Stand zur Kirchenvorstandswahl, Spiele für die Kinder und guten Wein für Erwachsene.
Zahlreiche Spenden gingen für den neuen Anbau ein. Und der wird bald kommen!
Herzliche Einladung nach St. Jost am Samstagnachmittag, dem 31. August, um 17.00 Uhr. In der St.-Jost-Kapelle feiern wir einen Familiengottesdienst für Jung und Alt. Anschließend genießen wir gemeinsam den Abend mit Gebratenem, gebackenen Waffeln und Getränken. Mit dabei ist die Zahlbach-Gemeinde und Überraschungsgäste.
Der bewährte Ökofaire Einkaufsratgeber von Thomas Arndt, dem Umweltbeauftragten des Kirchenkreises Marburg, ist soeben von den Kirchenkreisen Marburg und Kirchhain in 4. überarbeiteter Auflage herausgegeben worden. Der 20-seitige Ratgeber kann hier heruntergeladen werden oder ist in einem der beiden Kirchenkreisämter (Marburg, Schwanallee 54, 35037 Marburg, und Kirchhain, Weimarer Straße 2, 35091 Cölbe) auf Recyclingpapier gedruckt erhältlich.
Vor 80 Jahren begann der Zweite Weltkrieg mit dem deutschen Angriff gegen Polen; zwei Jahre später folgte der Überfall auf die Sowjetunion. Pfarrer Kurt Reuber (1906–1944) musste als Truppenarzt von Anfang an dabei sein. Reuber hatte von 1931 bis 1933 an der Universitätskirche sein Vikariat absolviert — bei Pfarrer Karl Bernhard Ritter, über den er auch zur Ev. Michaelsbruderschaft gelangte. Zuvor war Reuber Vikar in der Schwalm gewesen, wo er bei der Malerkolonie Willingshausen seine eigene Begabung als Maler und Zeichner entdeckte.
In den Kriegsjahren konnte Reuber seine drei Professionen in den Dienst der Mitmenschlichkeit stellen: als Seuchenarzt hat er auch Angehörigen der von Not und Tod betroffenen russischen und ukrainischen Zivilbevölkerung geholfen. Er hat sich ihnen als Seelsorger zugewandt, viele von ihnen gezeichnet und ihnen damit entgegen der politischen Doktrin ihre Würde und ihre Individualität bewahrt.
Diese Porträts russischer und ukrainischer Menschen, Soldaten und Zivilisten, Greise und Kinder, aus den Kriegsjahren 1941 und 1942 sind ebenso bedeutsam wie Reubers ‚Stalingrad-Madonna’, die später berühmt wurde. Anders als viele der Porträtierten selbst haben diese Kohlezeichnungen die Kriegszeit überlebt.
Eine kleine Auswahl von ihnen wird vom 30. August bis 19. September 2019 in der Universitätskirche zu sehen sein. Eröffnet wird die Ausstellung im Anschluss an den Gottesdienst (mit Dekan i.R. Jürgen Renner) am 29. August 2019 um 19.00 Uhr.
(Bilder aus: Kurt Reuber, Antlitz und Gestalt,
Kassel 1951)
Am Dienstag, dem 13. August 2019 ist es so weit: Die Schülerinnen und Schüler der 1. Klasse werden begrüßt — und zwar für die Brüder-Grimm-Schule in der Kapelle St. Jost von Pfarrer Simon und für die Otto-Ubbelohde-Schule in der Universitätskirche von den Pfarrern Langstein, Biskamp und Huber.
Beide Einschulungsgottesdienste sind ökumenisch und beginnen jeweils um 9.00 Uhr. Herzlich eingeladen sind natürlich auch die Geschwister, Eltern, Großeltern und alle, die den Schulanfängern einen guten Start in die Schulzeit bereiten wollen!
Regelmäßig mindestens drei Gottesdienste pro Woche an „seinen“ beiden Orgeln in der Universitätskirche und St. Jost, dazu unzählige weitere, fast tägliche Einsätze in anderen Marburger Kirchen, bei Taufen, Trauungen und Trauerfeiern. Die Zahlen, auf die man da überschlagsweise kommt, beeindrucken. Aber noch beeindruckender ist, dass Gerold Vorraths Orgelspiel nie Routine, sondern immer wohl bedacht ist, individuell und sorgfältig gestaltet, ganz gleich, ob es sich um einen theologisch oder künstlerisch anspruchsvollen Universitätsgottesdienst oder „nur“ eine Andacht für die Laternenkinder zu St. Martin handelt, eine Trauerfeier im kleinen Kreis oder um einen festlichen Anlass vor großem Publikum. Orgelklänge, herabströmend im lichterfüllten hohen Chor der Universitätskirche — das ist schon ein Erlebnis und „große Kunst“ — genauso wie seine bildhaften, aphoristischen oder kommentierenden Improvisationen, immer feinsinnig, gelegentlich auch spitzbübisch-humorvoll.
Nach seinem Orgelstudium an der Musikhochschule in Lübeck — daher vielleicht seine Liebe für die norddeutschen und die französischen Meister — kam Gerold Vorrath 1975 nach Marburg, zunächst an die Matthäuskirche und dann 1979 an die Universitätskirche — mit ihren besonderen liturgischen Anforderungen. Sein Orgelspiel und die Gottesdienste in der Universitätskirche gehören einfach zusammen. Von seinem tiefen Verständnis für die Liturgie profitiert nicht zuletzt auch die Schola der Universitätskirche, die er als Chorleiter vor einigen Jahren neu gegründet hat. Darüber hinaus hat er viele Kirchengemeinden als Orgelsachverständiger ganz praktisch bei der Renovierung und Pflege ihrer Instrumente begleitet.
Ein herzlicher Dank an Gerold Vorrath für seinen Einsatz über all die Jahre. Wir hoffen, dass er uns noch lange erhalten bleibt und seiner Berufung folgen kann — getreu dem Motto, das über dem Spieltisch an seinem Instrument zu lesen ist: Allein Gott die Ehre.
wh
Foto: Porträt vor „seiner Orgel” (Archiv Universitätskirche Marburg)