700 Jahre Judentum in Marburg: Antijudaismus bei Bach

Glas­ku­bus am Ende des Ober­mark­tes neben dem Haus Markt 23, der die bau­li­chen Res­te der mit­tel­al­ter­li­chen Mar­bur­ger Syn­ago­ge schützt (Foto: Wiki­me­dia Commons) 

Die ers­te Ver­an­stal­tung der umfang­rei­chen Rei­he zum Jubi­lä­um „700 Jah­re Juden­tum in Mar­burg“ — im Jahr 1317 wur­de erst­mals die Exis­tenz einer Syn­ago­ge in Mar­burg doku­men­tiert — fin­det am Don­ners­tag, 2. März 2017, um 19.00 Uhr im Gebäu­de der Evan­ge­li­schen Stu­die­ren­den­ge­mein­de (ESG) bzw. des Reli­gi­ons­päd­ago­gi­schen Insti­tuts (RPI), Rudolf-Bult­mann-Stra­ße 4 statt.

Anti­ju­da­is­mus bei Bach — Wie hältst du es mit den Passionen?
Vor­trag mit Musik-Bei­spie­len von Chris­ta Kirsch­baum, Frankfurt

Die Lan­des­kir­chen­mu­sik­di­rek­to­rin der Ev. Kir­che in Hes­sen und Nas­sau schreibt dazu unter der Über­schrift: „Fra­gen über Fra­gen zur Auf­füh­rungs­pra­xis der Bach’schen Pas­sio­nen“: „Die Juden aber schrie­en und spra­chen: Kreu­zi­ge, kreu­zi­ge ihn!“ und „Sein Blut kom­me über uns und unse­re Kin­der“ — die­se Chor­sät­ze aus den Pas­si­ons­ver­to­nun­gen von Johann Sebas­ti­an Bach gehen unter die Haut. Aber kann man die­se Stü­cke über­haupt noch unbe­fan­gen musi­zie­ren? Die Johan­nes­pas­si­on und die Mat­thä­us­pas­si­on — groß­ar­ti­ge Musik, ent­stan­den jeweils für einen Got­tes­dienst am Kar­frei­tag. Zugrun­de lie­gen Evan­ge­li­en­tex­te der Bibel, die die Geschich­te von Jesu Kreu­zi­gung und Tod erzäh­len. Sind die­se Tex­te anti­ju­da­is­tisch? Sind sie durch ihren jahr­hun­der­te­lan­gen lit­ur­gi­schen Gebrauch mit­schul­dig an der euro­päi­schen Juden­ver­fol­gung, kann man sie nach der Shoa über­haupt noch unkom­men­tiert erklin­gen las­sen? Ist eine Aktua­li­sie­rung, eine Aus­le­gung, eine Pre­digt nicht zwin­gend not­wen­dig, um sich nicht wei­ter schul­dig zu machen? Und wie ist das außer­halb des lit­ur­gi­schen Zusam­men­hangs?“ Frau Kirsch­baum wird sich die­sen Fra­gen stel­len und Lösungs­mo­del­le für eine ver­ant­wort­ba­re Auf­füh­rungs­pra­xis vorstellen.

Die Ver­an­stal­tung steht im Zusam­men­hang mit der Auf­füh­rung der Johan­nes­pas­si­on am Sams­tag, 25., und Sonn­tag, 26. März 2017, jeweils um 18.00 Uhr in der Elisabethkirche.

Wir laden Sie herz­lich zur Teil­nah­me an die­ser inter­es­san­ten Ver­an­stal­tung ein.

 

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