12. Jüdischer Kulturherbst mit Sistanagila

Sistanagila

Ganz im Geis­te des ver­gan­ge­nen Wochen­en­des fin­det am kom­men­den Sonn­tag, 6. Dezem­ber 2015 um 18.00 Uhr ein Kon­zert im Rah­men des 12. Jüdi­schen Kul­tur­herbs­tes (mit Unter­stüt­zung des Zen­tral­rats der Juden in Deutsch­land) in der Syn­ago­ge, Lie­big­stra­ße 21a in Mar­burg statt, das Brü­cken baut und Kul­tu­ren ver­bin­det. Es spielt die ira­nisch-israe­li­sche Gruppe

Sist­ana­gi­la

Auf­grund der aktu­el­len poli­ti­schen Span­nun­gen haben sich in Ber­lin leben­de israe­li­sche und ira­ni­sche Musi­ker zusam­men­ge­tan, um durch die Uni­ver­sal­spra­che Musik den Dia­log zu suchen. Um die reli­giö­sen Ele­men­te genau­so wie die eher moder­ne, natio­na­le Iden­ti­tät der Kul­tu­ren zum Aus­druck zu brin­gen, bedie­nen sich die Musi­ke­rIn­nen sowohl bei folk­lo­ris­ti­schen und reli­giö­sen Melo­dien aus Klez­mer, sephar­di­scher und tra­di­tio­nel­ler per­si­scher Musik als auch bei moder­nen und klas­si­schen Kom­po­si­tio­nen. Im abschlie­ßen­den Teil ver­schmel­zen die jeweils unter­schied­li­chen Melo­dien und Moti­ve in den eigens für die­ses Pro­gramm kom­po­nier­ten Stü­cken zu einer syn­the­ti­schen Ein­heit. Mit sym­bo­li­schem Wert: Unter­schied­li­che Eigen­ar­ten füh­ren nicht zwangs­läu­fig zu Kon­flik­ten – son­dern auch zu Berei­che­run­gen. Eine „ira­nisch-israe­li­sche Musi­k­af­fä­re“ nen­nen drei Israe­lis und zwei Ira­ner ihre For­ma­ti­on, deren Geschich­te vor rund vier Jah­ren im Inter­net begann.

Der ira­ni­sche Infor­ma­ti­ker Babak Shafi­an traf auf den israe­li­schen Kom­po­nis­ten und Sän­ger Yuval Hal­pern und erzähl­te ihm von sei­ner Idee, nach dem Vor­bild von Dani­el Baren­bo­ims West-Eas­tern Divan Orches­tra, in dem Israe­lis und Paläs­ti­nen­ser zusam­men spie­len, eine Band zu grün­den. Mit Sist­ana­gi­la, das sich aus dem hebräi­schen Volks­lied „Hava Nagi­la“ und der süd­ira­ni­schen Pro­vinz „Sistan“ zusam­men­setzt, kre­ierten sie einen Namen, der bei­de Wel­ten verbindet.

Unter­ein­an­der unter­hal­ten wir uns aus­schließ­lich auf Deutsch“, sagt der 34-jäh­ri­ge Hal­pern, der nach sei­nem Kom­po­si­ti­ons­stu­di­um in Den Haag die Ber­li­ner Hanns-Eis­ler-Hoch­schu­le für Musik besuch­te. „Wir wür­den uns sonst nicht ver­ste­hen.“ Und obwohl die Tex­te der Songs kei­ner­lei poli­ti­sche The­men haben, son­dern bei­spiels­wei­se die Stim­mun­gen der vier Jah­res­zei­ten beschrei­ben, sei die Band abso­lut poli­tisch moti­viert: „Das gemein­sa­me Musi­zie­ren und Auf­tre­ten reicht als Statement.“

Auch für sei­ne Kom­po­si­tio­nen, die immer wie­der reich­lich Platz für aus­gie­bi­ge Impro­vi­sa­tio­nen sei­ner Musi­ker­kol­le­gen an Flü­gel, Gitar­re, Trom­mel und Saxo­phon bie­ten, bedient sich Hal­pern in allen Kul­tu­ren: Er erforscht folk­lo­ris­tisch-reli­giö­se Melo­dien, jüdi­sche Klez­mer­songs und sefar­di­sche Volks­lie­der, nimmt Ton­lei­tern aus­ein­an­der, arran­giert mehr­stim­mi­ge Gesän­ge und führt unter­schied­li­che Rhyth­men zu ganz neu­en Klang­bil­dern, wie etwa einem per­si­schen Fla­men­co, zusammen.

Herz­li­che Einladung!

 

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