Der diesjährige Weltgebetstag machte auf das Schicksal der 1,5 Millionen Frauen in Malaysia aufmerksam, die dort nahezu rechtlos als Hausangestellte tätig sind. Der ökumenische Gottesdienst an diesem Tag in der Universitätskirche wurde von Marburger Frauen der Elisabethkirche, der Pfarrkirche und der Universitätskirche (evangelisch), von Peter und Paul sowie St. Johannes (katholisch), von der Uferkirche (Baptisten) und dem Christustreff (überkonfessionell) vorbereitet. Neben der Klage über die Ungerechtigkeit spielte der Dank für die Vielfalt der Menschen, der Religionen, der Tiere und Pflanzen, der Farben und der Kleidung, der Dank für kulinarische Genüsse, Musik und Tanz eine wichtige Rolle. Optisch erhielt man einen Eindruck durch den Farbenschmuck in der Kirche und die malaysischen Pflanzen, die vom Botanischen Garten zur Verfügung gestellt worden waren, akustisch durch einige Instrumente aus der Völkerkundlichen Sammlung der Philipps-Universität sowie durch den Gospelchor „Joy of Life“, der malaysische Gesänge interpretierte. Mit der Geschichte von der hartnäckigen Witwe und dem korrupten Richter aus dem Lukasevangelium trafen die Frauen in einem Rollenspiel den Lebenszusammenhang vieler Frauen aus Malaysia. Die Marburger Künstlerin Gabi Erne solidarisierte sich als Putzfrau mit den Hausangestellten. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es für die Gottesdienstgäste noch malaysische Speisen auf der Orgelempore. Dabei entwickelte sich so mancher Gedankenaustausch über das Gehörte und Gesehene.
Fotos: Jörg Rustmeier