Abschied von Dr. Otto Raabe

Am 3. Mai 2011 starb der ehe­ma­li­ge Prä­di­kant Dr. Otto Raa­be in Mar­burg. Seit 1979 hat er in der Uni­ver­si­täts­kir­che und in ande­ren Mar­bur­ger Kir­chen gepre­digt und das Abend­mahl aus­ge­teilt. Vor zwei Jah­ren konn­te er noch an sei­nem drei­ßig­jäh­ri­gen Jubi­lä­um teil­neh­men und die Glück­wün­sche ent­ge­gen­neh­men. Das Erbe von Karl- Bern­hard Rit­ter und die Pfle­ge der evan­ge­li­schen Mes­se lagen ihm beson­ders am Her­zen, weil er dar­in so etwas wie eine geist­li­che Hei­mat fin­den konnte.

Wäh­rend sei­ner Berufs­jah­re war er als Buch­händ­ler in der Uni­ver­si­täts­buch­hand­lung Braun-Elwert eine Insti­tu­ti­on. Mit gro­ßem Respekt und mit dem Ton einer dank­ba­ren Freund­schaft spre­chen auch heu­te noch vie­le ehe­ma­li­ge Kun­den von ihm. Kei­ne Zeit war ihm zu lang, um sie zu bera­ten und für sie auf ver­schlun­ge­nen Wegen ver­bor­ge­ne Buch­ti­tel her­aus zu fin­den. Auf­grund sei­nes außer­ge­wöhn­li­chen Enga­ge­ments und sei­ner Kennt­nis­se hat der Fach­be­reich Evan­ge­li­sche Theo­lo­gie an der Uni­ver­si­tät in Mar­burg ihm 1989 die Ehren­pro­mo­ti­on zugesprochen.

Nach Beginn sei­ner Par­kin­son­er­kran­kung war er zuneh­mend auf die Pfle­ge ande­rer Men­schen ange­wie­sen. Frau Brück­ner beglei­te­te ihn lan­ge Jah­re und nach ihrem Tod umsor­ge ihn wei­ter­hin ein Kreis von Freun­den. Sprach­lich konn­te man ihn immer weni­ger ver­ste­hen, doch sei­ne Augen strahl­ten auch in der letz­ten Woche noch die Men­schen an, die er wie­der­erkann­te und mit denen er sich beson­ders ver­bun­den fühlte.

Es war der Psalm 103, der für ihn am Ende sei­nes Lebens noch immer einen so wich­ti­gen Klang besaß, dass er ihn sich immer wie­der vor­le­sen ließ:

Lobe den Herrn, mei­ne See­le, und was in mir ist, sei­nen hei­li­gen Namen! Lobe den Herrn, mei­ne See­le, und ver­giss nicht, was er dir Gutes getan hat…”

Im Kreis von Ange­hö­ri­gen, Freun­den und Bekann­ten haben wir am 13. Mai 2011 auf dem Fried­hof in Wehrs­hau­sen von ihm Abschied genommen.

Han­nes Eibach

 

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